"Sehe mich als Opfer"
Svetits ist sauer auf die Justiz und beteuert Unschuld
Gegen Svetits und eine Reihe anderer Personen, unter ihnen Rudi Roth, Harald Sükar und Stephan Sticher, wird wegen des Verdachts auf Abgabenhinterziehung, fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und vollendeten schweren Betrug ermittelt, wobei sich letzteres auf eine noch schlagend gewordene Landeshaftung in Höhe von 1,2 Millionen Euro bezieht.
Svetits wird zudem verdächtigt, einer Zeugin, die ihn belastet haben soll, Geld bezahlt zu haben. Insgesamt geht es um rund 4,5 Millionen Euro - eine Summe, die Svetits ebenfalls nicht akzeptiert: "Da sind vom Polizisten Beträge teilweise doppelt angeführt, das stimmt ja nicht."
Svetits dementiert Zeugenbestechung
"Ich habe mich zehn bis zwölf Mal mit dieser Frau getroffen", sagte Svetits. Da sie arbeitslos gewesen sei und Geld gebraucht habe, habe er ihr einige Male mit Geldbeträgen ausgeholfen. "Sie hat mir leidgetan." Insgesamt habe er ihr "3.000 bis 4.000 Euro" gegeben, dies sei jedoch als Darlehen gedacht gewesen. Er habe dafür aber nicht von ihr verlangt, ihre Aussagen zu ändern.
In seiner Ära als GAK-Präsident habe es jedenfalls kein Schwarzgeld gegeben. Man habe lediglich einen Teil der Spielergehälter in Form einer Abtretung der Persönlichkeitsrechte bezahlt, weil das steuerschonender gewesen sei. 2001 habe das Finanzministerium diese Art der Versteuerung aber nicht mehr akzeptiert, die Vereine hätten Millionenbeträge nachzahlen müssen. "Das hat aber nicht nur den GAK betroffen, sondern eigentlich alle, auch die Wiener Austria und Rapid mussten nachzahlen", behauptete Svetits.
Vorgangsweise der Staatsanwaltschaft "völlig unverständlich"
Svetits übte scharfe Kritik an der Staatsanwaltschaft Graz. Die Verhängung der U-Haft vor zwei Wochen sei für ihn "völlig unverständlich". Die Staatsanwaltschaft habe die von ihm beigebrachten Unterlagen, die seine Unschuld eindeutig beweisen würden, "in keinster Weise gewürdigt". "Ich sehe mich als Opfer", erklärte Svetits und fügte hinzu, es gebe "einflussreiche Personen", die in die Sache verwickelt seien. Namen wollte er aber nicht nennen.
Der Vorwurf der persönlichen Bereicherung sei völlig absurd, so Svetits. Dabei geht es um einen Scheck von Frank Stronach in der Höhe von zehn Millionen Schilling. Der vom Gericht bestellte Sachverständige hat in seiner Expertise festgestellt, dass es in der Vereinsbuchhaltung keinen entsprechenden Kontoeingang gibt. Svetits: "Das ist auf ein Subkonto des GAK gegangen, damit sind offene Rechnungen bezahlt worden."
Svetits sieht sich als "Randfigur"
Dieses Subkonto sei ein Sparbuch gewesen. Er habe sich nicht bereichert, sondern im Gegenteil eigenes Geld für die Bezahlung offener Rechnungen in den GAK gesteckt, beteuerte Svetits. Bei den derzeitigen Erhebungen der Justiz sei er außerdem nur "eine Randfigur", meinte der 53-Jährige, der sich überzeugt gab, dass das Verfahren gegen ihn eingestellt wird.
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