Der Fall ereignete sich bereits Anfang Juni. Der Kufsteiner suchte für eine Geschäftsidee über Internet Investoren, worauf sich ein Mann telefonisch meldete. Ein Treffen in Turin wurde vereinbart. Dort traf der Kufsteiner zwei äußerst seriös auftretende Männer: Sie wollten dem Tiroler Geld als Kredit im Verhältnis 1:5 umtauschen – auch sofort.
Erste Tauschgeschäfte mit echten Banknoten
Der Kufsteiner zückte eine 100-Euro-Note und bekam einen 500-Euro-Schein, der echt war. Wenige Tage später wurde der Kufsteiner erneut kontaktiert und man bot ihm das 1:5-Tauschgeschäft auch mit einem höheren Betrag an. Selbstverständlich würde man die Kreditvereinbarung von einem Notar bestätigen lassen.
Der Kufsteiner lieh sich von Bekannten 200.000 Euro aus, packte das Geld in einen Koffer und fuhr nach Turin, wo man sich in einem Lokal traf. Dort ließ er sich zunächst nur 1.000 Euro wechseln und bekam anstandslos zehn echte 500-Euro-Scheine. Daraufhin ließ er sich von den Männern ihren Geldkoffer zeigen, in dem sich angeblich eine Million Euro befände.
Betrug noch am gleichen Tag entdeckt
Der Kufsteiner prüfte mit einem Falschgeldgerät und war auch zufrieden weshalb er mit den Männern in sein Auto stieg und den Geldkoffer tauschte. Vereinbart wurde, sich am gleichen Tag bei einem Notar in Mailand zu treffen und das Kreditgeschäft zu besiegeln. Doch in Mailand gab es weder besagten Notar noch kamen die "Geschäftspartner" zum Termin. Und als der Kufsteiner den Koffer öffnete, befand sich darin nur Falschgeld.
Edelbert Kohler von der Sicherheitsdirektion warnt im "Krone"-Interview vor solch gerissenen Betrügern: "Allein in den vergangenen Jahren wurden mehrere Landsleute um insgesamt 1,5 Millionen Euro betrogen. Doch die Dunkelziffer dürfte höher sein – viele Opfer schämen sich, Anzeige zu erstatten." Kohler verweist auf einen Fall aus dem Jahr 2008, bei dem ein Innsbrucker um 342.000 Euro geschädigt worden ist. Der mutmaßliche Haupttäter konnte übrigens ausgeforscht werden – er befindet sich derzeit hinter Gittern.
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