Seefestspiele-Auftakt
Mörbisch: Premiere wegen Sturm und Regen abgesagt
Es hätte Serafins vorletzter fulminanter Premierenabend in Mörbisch werden sollen. Denn im kommenden Jahr feiert der dann 80-jährige "Mister Wunderbar" sein 20. und zugleich auch letztes Intendantenjahr. Verabschieden wird er sich mit der Strauß-Operette "Die Fledermaus". Im Herbst übergibt er dann das Zepter an seine Nachfolgerin, Kammersängerin Dagmar Schellenberger.
"Mir geht's beschissen"
Serafin bleibt somit nur noch einmal die Chance, seine berühmt-berüchtigte Begrüßungsrede am Premierenabend zu halten und den einen oder anderen Promi bzw. Ehrengast auf die Schaufel zu nehmen. Im heurigen Jahr blieb ihm dies nun verwehrt. Der sonst so "wunderbare" Draht zum Wettergott war nicht gut gespannt. Die Rede fiel ebenso wie die Vorstellung ins Wasser.
"Mir geht's beschissen", meinte Intendant Serafin in einer ersten Reaktion am Freitagvormittag. "Es ist ja kein Unglück geschehen, aber die Freude über die Vorstellung für die Leute fiel ins Wasser", so der geknickte "Mister Wunderbar". "Nach so vielen Jahren bin ich das gewohnt, es ist nur wirklich schade für das Publikum." Unterkriegen lasse er sich allerdings nicht: "Heute ist das Wetter wieder schön und wir spielen."
Finanziellen Schaden gebe es keinen, "denn die Versicherung zahlt das ja". Aber 6.000 Menschen wieder nach Hause zu schicken, das schmerze. Vor allem sein Künstlerherz tut Serafin weh: "Ich bin ja nicht nur Intendant, sondern auch Künstler. Wir waren alle voll mit Adrenalin."
Feuerwerk zum Dank fürs Durchhalten
"Ich danke euch, ich danke euch wirklich für euer Durchhalten", sagte ein geknickter Intendant am Donnerstag kurz nach 22 Uhr. Als Belohnung für eben dieses lange Durchhalten - einige Besucher hatten sich zwischenzeitlich schon auf dem Weg zum Auto gemacht - gab es abschließend ein großes Feuerwerk. Die Bühne verschwand danach in der Dunkelheit, der Regen verabschiedete sich und so auch die Premierengäste.
"Es war wie verhext", sagte Freitag früh Seefestspiele-Geschäftsführer Dietmar Posteiner. Man habe zwei Meteorologieberater engagiert, die an Ort und Stelle das Wetter beobachtet hätten. Die vorhergehenden Schauer bis zum Versuch, die Vorstellung zu beginnen, habe man einschätzen können. "Der Regenguss danach, als das Publikum bereits auf den Plätzen saß, den haben wir nicht gesehen", so Posteiner.
"So werden wir wenigstens nicht zerbissen"
Bereits bei der Fahrt Richtung Operetten-Mekka Mörbisch zeigte sich der Himmel schwarz. Ein Gewitter brachte Regen und auch Hagel. Die Prominenz unter den Premierenbesuchern zeigte sich dennoch gut gelaunt und verwies auf regenfeste Ausstattung: "Ich habe einen Mantel an, einen Regenschirm dabei und zusätzlich noch einen Regenschutz", meinte etwa Benimm-Experte Thomas Schäfer-Elmayer. Zusammengekuschelt unter dem Schirm "wie schon lange nicht mehr" zeigten sich auch Skilegende Karl Schranz und seine Frau.
Auch den lästigen Stechmücken wurde durch das regnerische Wetter bereits im Vorfeld der Garaus gemacht: "So werden wir heuer wenigstens nicht zerbissen", meinte Life Ball-Organisator Gery Keszler. Ebenfalls unter den prominenten Gästen waren Marika Lichter, Edi Finger Junior und Richard Lugner, aus den politischen Reihen VP-Parteiobmann und Vizekanzler Michael Spindelegger, Umweltminister Nikolaus Berlakovich und Staatssekretär Wolfgang Waldner.
Die Karten für die verregnete und schlussendlich nicht stattgefundene Premiere können laut Veranstalter eingeschrieben und mit den Kontodaten des Käufers versehen an die jeweilige Verkaufsstelle zurückgeschickt werden. Der Ticketpreis werde danach umgehend auf das Bankkonto rücküberwiesen. Eine Barauszahlung sei aus organisatorischen Gründen nicht möglich, hieß es.
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