Aufs Dach geklettert

D: Limp-Bizkit-Fan erstickte während Konzert in Schacht

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  (Bild: EPA)

Die Leiche eines Rock-Fans ist drei Tage nach dem Auftritt der US-Band Limp Bizkit im deutschen Leipzig kopfüber in einem Lüftungsschacht am Dach des Konzertsaals entdeckt worden. Der 30-Jährige dürfte versucht haben, "illegal" zum Konzert zurückzukehren, nachdem ihm zuvor der Wiedereintritt verwehrt worden war. "Er ist laut dem vorläufigen Obduktionsbericht mit hoher Wahrscheinlichkeit dort erstickt", sagte Leipzigs Polizeisprecher Uwe Voigt.

Obwohl das endgültige Ergebnis der Untersuchung erst in einigen Tagen vorliegen soll, schließen die Ermittler eine Straftat definitiv aus. "Es war ein tragischer Unglücksfall", so Voigt am Sonntag.

Den Schilderungen seiner Begleiter zufolge soll der 30-Jährige das Konzert von Limp Bizkit (im Bild: Sänger Fred Durst) im Haus Auensee für eine "Pinkelpause" verlassen haben. Der Andrang an den WC-Anlagen im Veranstaltungsort sei ihm zu groß gewesen. Er vergaß dabei aber offenbar, sich einen sogenannten Pausenstempel geben zu lassen. Nachdem der Mann an der Tür abgewiesen worden war, habe er dann wohl über das Dach in das Haus Auensee zurückkommen wollen. Warum ihm der Zutritt zum Konzertort verwehrt wurde, sei aber noch nicht ganz geklärt. "Es gibt unterschiedliche Aussagen dazu", so Voigt.

Füße ragten drei Tage aus dem Schacht
Als der Mann versuchte, durch den engen Schacht am Flachdach in das Gebäude zu kommen, blieb er stecken. "Als er gefunden wurde, hing sein Oberkörper kopfüber drin, die Beine waren noch draußen", sagte Voigt. Er sei hoffnungslos eingeklemmt gewesen zwischen zwei Stäben, "konnte weder vor noch zurück".

Angehörige und Freunde, mit denen er nach Leipzig gefahren war, meldeten ihn erst am Dienstag als vermisst. Die Polizei durchsuchte daraufhin den Veranstaltungsort sowie die Umgebung, aber erst am Donnerstag wurde die Leiche des 30-Jährigen gefunden. Laut einigen Zeitungsberichten soll dabei nicht die Polizei, sondern "ein kleines Mädchen" die aus dem am Dach befindlichen Lüftungsschacht ragenden Füße des Toten entdeckt haben.

Die Polizei erklärte am Sonntag, man wolle noch definitiv erheben, ob der Limp-Bizkit-Fan tatsächlich vergessen hatte, sich beim Verlassen des Konzerthauses einen Pausenstempel geben zu lassen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei ist er jedenfalls auf die Rückseite des Gebäudes über einen 2,50 Meter hohen Bauzaun geklettert. "Über ein Flachdach und einen Blitzableiter kam er auf das Dach", schilderte der Polizeisprecher. Limp Bizkit spielten einen Tag nach dem Konzert in Leipzig in Wien (siehe Infobox).