"König" dankt ab

Keine Fiesta bei Rauls Abschied von Champions League

Fußball
05.05.2011 14:42
So hat sich Raul, der "König der Königsklasse", sein Abdanken in der Champions League sicher nicht vorgestellt. Statt eines weiteren "Fußball-Wunders" wie im Champions-League-Viertelfinale in San Siro mit dem 5:2 gegen Titelverteidiger Inter Mailand wurde es im "Theatre of Dreams" nichts mit einer großen Fiesta für den Spanier im Schalke-Dress. Dem 0:2 im Heimspiel gegen Manchester United folgte ein 1:4 in Old Trafford.

"Raul verlässt seinen Lebensraum", schrieb die spanische Zeitung "Marca" am Donnerstag über den Abschied ihres Landsmanns von der CL-Bühne. Nach dem Schlusspfiff schlich der Weltstar traurig in der Gewissheit über den Rasen, dass das wahrscheinlich sein letzter Auftritt in seinem geliebten Bewerb, der Meisterklasse, war. "Für die Fans tut es mir leid. Natürlich ist das enttäuschend und fühlt sich schlecht an", meinte Raul.

CL-Toptorjäger mit 71 Toren
Nach 144 Spielen in der Beletage für Real Madrid und den FC Schalke wird der 33-Jährige dennoch in die europäische Fußball-Geschichte eingehen. Mit 71 Toren ist er die Nummer eins in der Schützenliste der Champions League. In insgesamt 150 Europacup-Partien brachte es Raul bisher auf 73 Treffer, was ebenfalls Spitze bedeutet. Nachdem ihm zuletzt mit Real 2002 der Coup gelungen war und er danach wiederholt im Achtelfinale ausschied, hat er es heuer immerhin noch einmal ins CL-Halbfinale gebracht.

Wenn sein Vertrag mit dem in der Bundesliga-Tabelle nur auf dem zehnten Platz zu findenden deutschen Vizemeister im Sommer 2012 ausläuft, dann ist der fast 35-Jährige wohl zu alt, um noch einmal den Verein zu wechseln und erneut in der "Königsklasse" aufzutreten. Auch wenn der krönende Abschluss für Raul letztlich nicht gelingt, die Nummer 7 bleibt ein Phänomen, das Europa faszinierte. Immer eine Gefahr für das gegnerische Tor, nie ganz auszuschalten, stets in der Lage, einen entscheidenden Treffer zu erzielen.

Van der Sar: "Ein sagenhafter Spieler"
Fünf waren es für Schalke in dieser Champions-League-Saison, jedes Tor hat er genossen. ManU-Keeper Edwin van der Sar hat allerhöchsten Respekt vor dem, was Raul geleistet hat und noch immer zu leisten imstande ist. Er sei "ein sagenhafter Spieler", einer, den man keine Sekunde aus den Augen lassen dürfe, meinte der Niederländer. Mit Real hatte Raul in der "Meisterklasse" gegen ManU viermal gesiegt, mit Schalke blieb ihm das Erfolgserlebnis versagt.

Poker um Neuer geht weiter
Auch für Manuel Neuer könnte es der letzte CL-Auftritt im 04-Dress gewesen sein. Der Torhüter, der im Hinspiel die ManU-Stars Rooney, Giggs usw. fast zur Verzweiflung gebracht hatte, wollte den Moment des Halbfinales genießen und sich keine Gedanken über seinen möglichen Wechsel schon vor Ablauf seines Vertrages 2012 zum FC Bayern München machen. "Es gibt keinen neuen Stand bei Manuel", sagte dazu S04-Sportchef Horst Heldt.

Ein Gespräch mit den Bayern habe stattgefunden. "Wann es das nächste gibt, werden wir sehen", erklärte Heldt, dessen Münchner Kollege Christian Nerlinger kundtat, dass im Poker um den Teamkeeper teilweise "realitätsfremde Summen" genannt würden. Eine Entscheidung soll aber nicht erst zum Ende der Transferzeit am 31. August fallen. "Es ist für Schalke, Neuer und Bayern wichtig, dass wir das zeitnahe hinbekommen. Bis zum Start der Vorbereitung muss das Thema vom Tisch sein, ob Neuer bleibt oder geht", sagte Held dem "kicker".

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(Bild: KMM)



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