Würden nun sämtliche 47 Maßnahmen im medizinischen Bereich sowie die vielen im nichtmedizinischen Bereich per 1. Jänner 2012 umgesetzt, ergäbe sich ein Spareffekt von 118 Millionen Euro, davon knapp 50 Prozent im rein medizinischen Bereich. Die Reform soll aber in drei Etappen bis 2020 umgesetzt werden und am Ende eine Kostendämpfung von 362 Millionen Euro bringen.
Die Experten sind fertig, nun ist die Politik am Wort. Dazu soll ab kommender Woche ein politischer Lenkungsausschuss wöchentlich tagen und vor dem Sommer die Reform absegnen.
Leiter des AKh Linz und Orden protestieren
Nicht erst nach Vorliegen des Expertenpapiers zur Spitalsreform gibt es Proteste: Heinz Brock, ärztlicher Leiter des AKh Linz, stimmte schon in der Kommission dagegen. Von den Ordensspitälern kommt ein Aufschrei gegen eine "Zerstörung effizienter Strukturen".
Brock äußerte sich am Freitag nicht, doch Grün-Politikerin Gerda Lenger reagierte offiziell "entsetzt" auf "den Kahlschlag beim AKh Linz", der unbedingt abgewendet werden müsse: "Abgewertet, filetiert und geschwächt" drohe nämlich das städtische Linzer Krankenhaus zu werden.
Auch aus den sieben Ordensspitälern kommt ein gemeinsamer erster Aufschrei. Sie fordern eine "echte Einbindung" in die Reform und ein Offenlegen der Berechnungsgrundlagen der Expertenkommission. Zusätzlich protestieren Brüder und Schwestern bereits auch, und Walter Aichinger vom Klinikum Wels-Grieskirchen nennt die Sparpläne für sein Haus einen "Hammer".
Politik schweigsam
Die politischen Reaktionen von SPÖ, FPÖ und Grünen sind dagegen noch verhalten. Am kommenden Mittwoch wird der Politiker-Lenkungsausschuss zum ersten Mal tagen – davor, am Montag, gibt's schon die erste Pressekonferenz von "Reformopfern".
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