Gefährliches Jod 131

Studie: Krebsrisiko um Tschernobyl unverändert hoch

Wissenschaft
18.03.2011 11:19
Für Menschen, die im Kindesalter in der Umgebung des Atomkraftwerks Tschernobyl (Bild) radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, ist einer US-Studie zufolge das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, bis heute unverändert hoch. Vor allem radioaktives Jod 131 erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Die nationalen US-Gesundheitsinstitute veröffentlichten am Donnerstag in der Zeitschrift "Environmental Health Perspectives" eine Untersuchung an 12.500 Menschen, die zum Zeitpunkt der Katastrophe im April 1986 jünger als 18 Jahre alt waren. Es habe keinen Beleg dafür gegeben, dass für Betroffene das Krebsrisiko rund 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe gesunken sei, heißt es in der Studie.

Die Wissenschaftler hatten bei den Testpersonen zwei Monate nach dem Super-GAU die Menge an Radioaktivität in der Schilddrüse gemessen. Jugendliche von damals mindestens zwölf Jahren wurden danach über zehn Jahre alle vier Monate auf Krebs untersucht. 65 von ihnen erkrankten demnach an Schilddrüsenkrebs.

Radioaktives Jod erhöht Krebsrisiko

Die Forscher konnten eine Beziehung zwischen der aufgenommenen Menge an radioaktivem Jod 131 und dem Krebsrisiko herstellen. Für jedes Gray mehr sei das Risiko doppelt so hoch gewesen, heißt es in der Studie. Gray ist die Maßeinheit für aufgenommene Strahlung. Studien an Menschen, die Atombomben überlebt haben, zeigen, dass das Krebsrisiko nach 30 Jahren zurückgeht, aber nach 40 Jahren noch höher ist als beim Durchschnitt der Bevölkerung.

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