"Blase wird platzen"

LBL fordert Offenlegung der WiBAG-Finanzen

Burgenland
10.03.2011 15:44
Eine Offenlegung der Finanzen der für die Abwicklung der Wirtschaftsförderung im Burgenland zuständigen WiBAG (Wirtschaftsservice Burgenland AG) und ihrer Tochtergesellschaften hat am Donnerstag die Liste Burgenland (LBL) verlangt. Grund dafür sei der Umstand, dass nicht überprüfbar sei, in welchem Ausmaß dort Kredite aufgenommen würden. Man befürchte, dass das Land letztlich zur Haftung für Außenstände im Ausmaß von Hunderten Millionen Euro herangezogen werde, erklärte LBL-Obmann Wolfgang Rauter. WiBAG-Vorstand Franz Kast wies die Kritik zurück.

Rauter sprach im Hinblick auf die WiBAG und ihren Tochtergesellschaften von einem "Firmengeflecht": "Unser Verdacht ist, dass dieses Firmen-Wirrwarr deswegen gemacht worden ist, damit man - ähnlich wie bei den Wohnbauförderungsmitteln - relativ unauffällig Kredite aufnehmen kann."

Der LBL-Obmann verwies darauf, dass das Land Wohnbauförderungsmittel nicht an eine Bank verkauft, sondern in einer Gesellschaft geparkt hat, die Kredite um 400 Millionen Euro aufgenommen habe. Diese seien dann wieder dem Land zur Verfügung gestellt worden. Ähnlich agiere man bei den Landesgesellschaften beziehungsweise bei den Tochtergesellschaften der WiBAG. Letztendlich werde das Land für die Außenstände haften müssen.

LBL fürchtet, dass "Blase platzt"
"Unsere Befürchtung ist, dass in einigen Jahren diese Blase platzen wird und dass dann das Land Burgenland im Ausmaß von Hunderten Millionen Euro herangezogen wird", erklärte der LBL-Obmann. Deshalb fordere die Liste Burgenland die Offenlegung sämtlicher Firmenverflechtungen sowie sämtlicher Darlehen, die dort aufgenommen worden seien. Außerdem solle bekanntgegeben werden, "wie viel Geld hier an das Land Burgenland weitergeflossen ist". Man wolle mit der Thematik auch den Landes-Rechnungshof befassen.

WiBAG-Vorstand spricht von "Unterstellung"
"Eine Unterstellung" ortete angesichts der Vorwürfe WiBAG-Vorstand Franz Kast. Die Zahlen seien "ins Nebulose gesprochen", so Kast: "Wir wollen in den nächsten fünf bis sieben Jahren die WiBAG komplett schuldenfrei stellen." Schulden "für irgendetwas" aufzunehmen, sei nicht möglich. Sämtliche Kredite, die aufgenommen werden, seien vom Aufsichtsrat zu genehmigen. "Wir können ohne die Eigentümer gar nichts machen", so Kast.

Schulden bei Töchtergesellschaften gebe es im Bereich der Wirtschaftsparks und der Thermen. Dabei stünden jedoch den Außenständen Vermögenswerte gegenüber. Einen Gesamtschuldenstand könne nur der Eigentümer bekanntgeben, erläuterte Kast und fügte hinzu: "Wir halten uns an das Aktiengesetz."

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