Bruder beschützt

Junger Obersteirer wegen Facebook-Drohung vor Gericht

(Bild: Screenshot Facebook.com)

Weil er einen Bekannten auf Facebook bedroht hatte, hat sich ein junger Obersteirer am Montag im Grazer Straflandesgericht verantworten müssen. Als Motiv gab der Beschuldigte an, er habe nur seinen kleinen Bruder vor dem Einfluss des 19-Jährigen schützen wollen. Die Richterin ließ Milde walten und stellte das Verfahren ein.

"Ich metzl dich hin" stand unter anderem in jener Botschaft, die der 19-jährige Angeklagte dem Gleichaltrigen, mit dem er einst gut befreundet war, zukommen ließ. Der Empfänger der Botschaft fand das alles andere als lustig und ging zur Polizei.

"Warum haben Sie das gemacht?", wollte die Richterin von dem Angeklagten wissen. "Ich wollte meinen kleinen Bruder schützen, ich habe gehört, dass er immer betrunken ist und die ganze Nacht fortgeht", rechtfertigte sich der Beschuldigte. Er schrieb es dem negativen Einfluss seines Bekannten zu, dass sein 17-jähriger Bruder auf die schiefe Bahn zu geraten drohte. "Ich wollte nicht, dass er so aufwächst wie ich. Ich will, dass er seine Lehre fertig macht", setzte der Obersteirer nach.

"Nächstes Mal zeigen Sie ihn an"
Das Opfer erklärte, dass sich der Angeklagte bereits entschuldigt habe und die Sache geklärt sei. Mittlerweile mache der kleine Bruder auch wieder seine Lehre, alles sei in Ordnung.

Die Richterin ließ Milde walten und stellte das Verfahren ein, und zwar ohne Geldstrafe oder Verhängung von gemeinnütziger Arbeit. "Nächstes Mal zeigen Sie ihn an, aber schreiben S' nicht dumm herum in Facebook", so Staatsanwalt Johannes Winklhofer.