Neue Erkenntnisse

Ein Silbermünzen-Schatz aus unsicheren Zeiten

Oberösterreich
07.12.2020 15:30

Im Juli wurde in Unterweißenbach, Bezirk Freistadt, ein Schatz mit 2400 Silbermünzen entdeckt. Die ehrlichen Finder übergaben ihn dem Bundesdenkmalamt. Bernhard Prokisch von der Landes-Kultur GmbH ist der Numismatiker, der den Fund auswertet, er sagt: „Der Besitzer kannte sich gut aus.“

„Derzeit wird der Fund restauriert“, gibt Bernhard Prokisch, Numismatiker im Linzer Schlossmuseum, Auskunft. Es handelt sich um ein Leinensäckchen mit Münzen, ein Henkelgefäß sowie 2400 Münzen, die sortiert vor ihm liegen: Österreichisches Geld, Münzen aus Bayern, Böhmen, Südtirol. „Die ältesten Stücke waren im späten 13. Jahrhundert im Umlauf, die meisten Münzen stammen aus dem 15. Jahrhundert“, sagt Prokisch. „Nur 6 Fälschungen sind dabei. Der einstige Besitzer sparte die besten Münzen, er oder sie war sicher nicht unwissend.“

Schatz auf Feld gefunden
Die ältesten Stücke wurden um 1470 geprägt, der Besitzer könnte in dem Zeitraum gelebt haben. „Es gab eine Inflationskatastrophe, unübersichtliche politische Situationen, Grenzkämpfe zwischen Böhmen und Österreich. In solch unsicheren Zeiten sparten die Menschen“, erzählt Prokisch.  Der Schatz war bekanntlich auf einem Feld vergraben worden: „Er wurde von Metallsuchern gefunden, die den Fund korrekt ablieferten“, sagt Prokisch. Metallsuchen mit Sonden gilt mittlerweile als „Massenhobby“, der Historiker und Numismatiker ist nicht besonders erfreut darüber: „Nicht nur Hobbyarchäologen, auch Plünderer sind unterwegs.“

Die Landes-Kultur GmbH will den Schatz erwerben. Rechtlich gesehen, gehört er zur Hälfte dem Grundeigentümer und zur Hälfte dem Finder.

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