Herzensprojekt

Wie Birgit Lauda Kunst und Frauen fördern will

Adabei
15.11.2020 06:00

Die „Krone“ traf Birgit Lauda, die Witwe der Formel-1- Legende. Ein Talk über ihre Projekte, den Terror, ihre Zwillinge und wo ihr Niki fehlt.

Sie hätte sich nach dem Tod ihres Mannes Niki Lauda (2019) völlig aus der Öffentlichkeit zurückziehen können. Sie hätte sich ganz der Erziehung ihrer beiden Kinder, den mittlerweile 11-jährigen Zwillingen Max und Mia, widmen können. Sie hat sich aber für das „volle Programm“ entschieden. Birgit Lauda schupft Kinder, Kegel, Karriere und tut „ganz nebenbei“ Gutes. Aktuell mit ihrer Ausstellung der in Deutschland lebenden kurdischstämmigen Künstlerin Melika Kara. Bis 8. Dezember kann man die Exponate der Ausstellung „dayê, dayê“, zu Deutsch „Mutter, Mutter“ (virtuell unter www.b-la.com), besichtigen und erwerben. „Der Erlös geht an die internationale Organisation ,Women without Borders‘“, erzählt Lauda, als wir sie zum Gespräch in Wien treffen.

Lauda unterstützt „Woman without Borders“
Die 2001 von Edit Schlaffer gegründete NGO unterstützt Frauen weltweit dabei, Zyklen struktureller psychischer und physischer Gewalt zu beenden. Eine Mission, die Birgit mit ihrem Tun unterstützen will. „Ich sehe das als einen Auftrag. Gerade bei den Frauen und den Müttern gilt es anzusetzen, denn sie sind es schließlich, zu denen die Kinder, selbst wenn sie erwachsen sind, immer wieder zurückkehren“, nimmt sie indirekt auch Bezug auf den Terroranschlag von Wien. Den erlebte sie von vis-à-vis mit. „Ja, ich war gerade Essen holen im zweiten Bezirk, gegen 20 Uhr, als die Situation auf der anderen Seite eskalierte. Blaulicht überall.“ Szenen, die sie wohl nicht mehr so schnell aus ihrem Kopf bekommt.

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Diese Familienmomente auf Ibiza, mit den Kindern, mit mir, das fehlt alles sehr. Und das wird sich auch so schnell bestimmt nicht ändern.

Birgit Lauda

Vor allem weil sie Mutter von zwei Kindern ist, die mit sorgenvollen Gedanken in Richtung Zukunft blickt. Wie sehr ihr da ihr Mann, fast eineinhalb Jahre nach seinem Tod, fehlt? „In meinem normalen Alltag und um den zu bewältigen, da nicht. Damit meine ich, dass er mir das Auto getankt hätte oder Ähnliches“, wird Birgit Lauda leiser, „er war viel unterwegs, er hat immer sehr viel gearbeitet. Aber er war am Abend immer zu Hause. Er ist immer zu den Kindern und zu mir geflogen.“ Immer? „Ja, der Grand Prix war aus, er ließ das Mikro fallen, ist in den Jet gestiegen und zu uns geflogen. Diese Familienmomente auf Ibiza, mit den Kindern, mit mir, das fehlt alles sehr. Und das wird sich auch so schnell bestimmt nicht ändern.“

Leidenschaft für Kunst auch Niki nähergebracht
Wer Niki Lauda kannte, der wusste, dass der Mann zu allem seine Meinung hatte und die meistens auch unverblümt (wofür wir und viele ihn liebten) kundtat. Wie war es bei seiner Frau und ihrem „Baby“, der Kunst? „Das war meine Sache. Er war immer offen dafür, wenn ich sagte, dass wir wieder mal ins Museum gehen sollten. Oder mal auch in den Petersdom okay, da hat er dann zwar kurz geschluckt, ging am Ende aber dann doch mit.“

Hat die zweifache Mutter einen Tipp: Wie bringt sie ihren Kindern Kunst näher? „Ich gehe in jedes Museum, alle Ausstellungen bis hin zur Art Basel, und versuche dabei, die Kinder immer mitzunehmen.“ Und das machen die so einfach mit? „Sie finden es absolut unspannend (lacht). Im Ernst, an der klassischen Musik hapert es noch ein wenig. Aber ins Museum gehen wir regelmäßig.“

Adabei Norman Schenz, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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