Produktion läuft

WHO rechnet mit Impfstart Mitte 2021

Ausland
19.10.2020 20:02

Mitte des nächsten Jahres soll laut der Weltgesundheitsorganisation der weltweite Start für die Anwendung des Corona-Impfstoffes möglich sein. Denn die WHO rechnet damit, dass Anfang nächsten Jahres die Daten aus den abschließenden Phase-3-Studien vorliegen werden. Danach könnten die Entscheidungen zum Impfstart fallen. Die beteiligten Firmen produzierten vorsorglich bereits Millionen von Dosen. Risikogruppen könnten als Erste mit einer Impfung rechnen, erklärte eine WHO-Expertin am Montag in Genf.

Die bisherigen Studienergebnisse seien durchaus ermutigend, was ihre Wirksamkeit speziell bei älteren Menschen angehe, hieß es weiter. Noch optimistischer zeigte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag. Seiner Ansicht nach wird der Impfstoff bereits im ersten Halbjahr 2021 verfügbar sein. Bis nächsten Sommer sollte man aus heutiger Sicht zur Normalität zurückkehren können, meinte der Regierungschef in der „ZiB 1“.

„We Are Family“-Kampagne der WHO
Die WHO startet nach Angaben von Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus eine neue, dieses Mal durchaus fröhlich-musikalische Kampagne gegen die Pandemie. Dabei werde der Ohrwurm „We Are Family“ der US-Gesangsgruppe Sister Sledge im Mittelpunkt stehen. Sie sei darüber sehr bewegt, sagte Kim Sledge, eine der singenden Schwestern.

Der Song solle die Menschen in aller Welt zur Solidarität ermuntern. Als Mediziner und Ärztin seien ihr Mann und ihre Tochter an vorderster Front tätig, um die Pandemie zu bekämpfen. Die #WeAreFamily-Video-Kampagne der WHO soll Menschen dazu bewegen, zum Beispiel zusammen mit ihrer Familie das Lied zu singen, aufzunehmen und in den sozialen Medien zu teilen. Der Song von 1979 gilt als der erfolgreichste der Soul- und Funkgruppe.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (Bild: Salvatore Di Nolfi/Keystone via AP)
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus

Rückschlag für Medikament Remdesivir
Während optimistische Prognosen rund um den heiß ersehnten Impfstoff vermeldet werden, hat eine breit angelegte Studie zur Wirkung des Medikaments Remdesivir nicht das gewünschte Ergebnis geliefert. Denn die Studie mit 11.200 Patienten in über 30 Ländern, bei der neben Remdesivir auch das Malaria-Arzneimittel Hydroxychloroquin, das HIV-Medikament Lopinavir/Ritonavir sowie der Wirkstoff Interferon getestet worden waren, zeigte, dass die genannten Stoffe nur einen sehr geringen oder keinen Einfluss auf die Sterblichkeit oder die Länge des Krankenhausaufenthalts haben.

Das Ebola-Medikament Remdesivir galt lange als eine Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus. (Bild: APA/AFP/POOL/Ulrich Perrey)
Das Ebola-Medikament Remdesivir galt lange als eine Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus.

Remdesivir ist eines der ersten Medikamente, das zur Behandlung von Corona-Patienten eingesetzt wurde. Auch US-Präsident Donald Trump erhielt es kürzlich nach seiner Infektion. Die Ergebnisse der WHO-Studie stehen im Kontrast zu einer US-Studie mit 1062 Patienten, die Anfang des Monats im renommierten „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden war. Demnach verkürzte Remdesivir die Genesungszeit von Covid-19-Patienten um fünf Tage im Vergleich zu Erkrankten, die die Arznei nicht bekamen.

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