„Viel Luft nach oben“

Moria-Kinder: NEOS holen Konrad und Maier an Bord

Politik
22.09.2020 12:00

Die NEOS halten an ihrer Forderung fest, 100 Kinder aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria in Wien aufzunehmen. Unterstützung holten sie sich dafür etwa vom ehemaligen Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Christian Konrad, und Ferry Maier von der „Allianz Menschen.Würde.Österreich“. Beide übten in diesem Zusammenhang Kritik an der Regierung. Die Aufnahme von 100 Kindern wäre „geradezu lächerlich“, bei der Aufnahme sei „viel Luft nach oben“.

Konrad betonte, dass man jene in der Volkspartei, „die so wie wir denken“, ermutigen wolle, das auch laut zu sagen. Er höre diese Stimmen in der ÖVP, obwohl die Partei „ziemlich hierarchisch“ geworden sei. Die Haltung der Bundesregierung will Konrad nicht allein darauf zurückführen, dass aktuell Wahlkampf in Wien ist: „Am 12. Oktober wird nicht alles anders.“ Mit Reden und Argumenten wolle er versuchen, diese Haltung zu ändern. „Wenn das Go da ist, genügen wenige Telefonate. Die Bereitschaft ist da, die Kapazität ist da“, betonte der ehemalige Raiffeisen-Generalanwalt, der sich abermals als Koordinator anbot.

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Wenn das Go da ist, genügen wenige Telefonate. Die Bereitschaft ist da, die Kapazität ist da.

Christian Konrad, ehemaliger Flüchtlingskoordinator

„Grundversorgung schlechter als im alten Lager“
Ähnlich argumentierte Maier, der eine für die Flüchtlinge unerträgliche Situation auf der griechischen Insel zeichnete: 2000 der 12.000 Menschen seien nicht im neuen Lager untergekommen. Gleichzeitig würde die griechische Polizei Tränengas einsetzen, um den Flüchtlingsstrom in das neue Übergangslager zu lenken, bei dem etwa NGOs wie Ärzte ohne Grenzen ausgeschlossen seien. „Die Grundversorgung ist dort schlechter als im alten Lager.“

„Beihilfe zur Abschreckung“
Hilfe vor Ort sei „Beihilfe zur Abschreckung und Österreich macht mit“, so der ehemalige ÖVP-Politiker: „Das hat nichts mit Humanität zu tun.“ Außerdem möchte Maier nicht von Migranten, sondern von Flüchtlingen sprechen. Sie als Migranten zu bezeichnen, sei eine „Ungeheuerlichkeit“. Zudem ortete er bei der Aufnahme noch „Luft nach oben“. 100 Kinder seien „geradezu lächerlich“.

„Es ist jetzt an der Zeit, dass wir helfen“
Auch Konrad kann die Argumente der Bundesregierung „nicht nachvollziehen“. Dafür lobte er den gemeinsamen Antrag von SPÖ, NEOS und Grünen im Wiener Landtag, 100 schutzbedürftige Kinder aufzunehmen. Es habe ihm „sehr gefallen, dass ein formeller Beschluss gefasst wurde“. Auch der NEOS-Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl, Christoph Wiederkehr, betonte, dass er sich schon seit Monaten für eine Aufnahme einsetze. „Es ist jetzt an der Zeit, dass wir helfen.“

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