„Umfangreiche Welle“

Kroatien-Urlauber: Auch Slowenien will verschärfen

Ausland
17.08.2020 13:37

Nach Österreich will auch das unmittelbare Nachbarland Slowenien seine Grenz-Maßnahmen gegenüber Kroatien verschärfen. Dort gebe es derzeit eine „sehr umfangreiche epidemiologische Welle“, sagte die leitende slowenische Epidemiologin Bojana Beovic am Montag. Ihre Expertengruppe empfiehlt der slowenischen Regierung, wie zuvor Österreich für alle Rückkehrer eine Heimquarantäne einzuführen.

Diese Maßnahme, die in Slowenien seit der zweiten Junihälfte bereits für die Einreise aus Bosnien, Serbien und dem Kosovo gilt, hat laut Beovic das epidemiologische Bild im Land „wesentlich verbessert“. Nun wird dasselbe für Kroatien vorgeschlagen.

Schon zehn importierte Fälle pro Tag könnten Probleme verursachen
Eine Reihe von Neuinfektionen in Slowenien werden auf Kroatien-Rückkehrer zurückgeführt. Für ein kleines Land wie Slowenien mit Schwächen im Gesundheitssystem könnten schon zehn importierte Infektionen pro Tag zu Problemen führen, so die Epidemiologin im APA-Gespräch. Am vergangenen Wochenende seien täglich fünf bis sechs importierte Corona-Fälle registriert worden, zuvor waren die Zahlen aber schon auf 20 gestiegen.

Kroatien beschwichtigt: Nicht alle Regionen gleich betroffen
Die kroatischen Behörden bemühen sind unterdessen, die Botschaft zu vermitteln, dass einzelne Regionen unterschiedlich betroffen seien und Urlaubsregionen wie Istrien mit geringen Infektionszahlen für Gäste sicher seien. Beovic betont allerdings, dass man anhand der slowenischen Aufzeichnungen „schwer sagen könnte, dass bestimmte kroatische Regionen sicherer sind als andere“. In Slowenien seien auch Infektionen registriert worden, die etwa auf Istrien zurückgeführt werden.

Partielle Reisewarnungen oder auf bestimmte Regionen beschränkte Corona-Tests, wie sie sich kroatische Behörden von anderen Ländern wünschen, wären laut der Epidemiologin wenig sinnvoll. „Das würde nur funktionieren, wenn die Grenzen zwischen den kroatischen Regionen geschlossen wären“, sagte sie.

Hotspots Pag, Makarska
In Slowenien wird der Großteil der aus Kroatien importierten Infektionen auf die Insel Pag mit ihrem Partystrand Zrce zurückgeführt, allerdings werden Infektionen auch aus anderen Regionen gemeldet. So gibt es etwa Fälle, die mit Makarska verbunden sind. Auf diese Region wird auch ein Cluster in Oberösterreich zurückgeführt. Das größte Problem sind nach wie vor Nachtclubs, „wir registrieren aber auch Infektionen bei Personen, die nicht an Partys teilgenommen haben“, so Beovic.

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