Nichts vergleichbares

Kreise aus Radiowellen stellen Forscher vor Rätsel

Wissenschaft
08.07.2020 13:04

Bis dato noch nie beobachtete Kreise aus Radiowellen stellen Astronomen vor ein Rätsel. Entdeckt wurden die als „Odd Radio Circles“ (kurz ORCs) bezeichneten Kreise von einem Team um Ray Norris von der University of Western Sydney bereits 2018 mit dem Teleskopverbund Australian Square Kilometer Array Pathfinder (ASKAP) im Rahmen eines Projektes zur Identifizierung von Funkquellen am Himmel.

Bis dato haben die Wissenschaftler ihren Angaben zufolge vier solcher ORCs, deren Herkunft Entstehung, Entfernung und genaue Größe noch nicht ganz klar sind, entdeckt. Drei davon mithilfe des Teleskopverbundes ASKAP und einen weiteren Radiokreis in archivierten Daten des Giant Metrewave Radio Telescope (GMRT), einem aus 30 Antennen mit je 45 Meter Durchmesser bestehenden sogenannten Radiointerferometer in Indien.

Noch nie Vergleichbares beobachtet
Die Kreise aus Radiowellen seien lediglich im Radiospektrum, nicht aber im visuellen oder Röntgenbereich sichtbar, berichten die Forscher. Sie vermuten, dass es sich bei den ORCs möglicherweise um kugelförmige Stoßwellen eines Kollisionsereignisses oder aber um Ausbrüche von Radiogalaxien handeln könnte. Wie genau sie entstehen, sei vorerst aber ein Rätsel, denn vergleichbares sei bislang noch nicht beobachtet worden, heißt es.

Anlage ist Teil von Mega-Teleskop SKA
Die Anlage Australian Square Kilometer Array Pathfinder (kurz ASKAP) wird Teil einer Riesenteleskopanlage namens Square Kilometer Array (kurz SKA), die 20 Nationen gemeinsam bauen. Nach einem Wettbewerb um den SKA-Standort bekamen Australien und Südafrika gemeinsam den Zuschlag. Aber auch in Neuseeland und mehreren afrikanischen Ländern sollen Antennen installiert werden.

3000 Einzelantennen im Endausbau
Das SKA soll eines Tages aus 3000 Einzelantennen mit bis zu 15 Metern Durchmesser bestehen, die über Glasfaserleitungen verbunden sind. Dadurch entsteht eine Sammelfläche von einem Quadratkilometer. Die Anlage soll Aufschluss über die ersten Sterne des Universums und die rätselhafte Dunkle Energie geben. Die Kosten der Gesamtanlage betragen 1,5 Milliarden Euro.

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