Plansee bilanziert

Außerferner Metall soll härter sein als Corona

Tirol
03.07.2020 12:30

Es war die erste Bilanzpressekonferenz für den neuen Vorstand der Plansee Group Wolfgang Köck. Obwohl man mit dem Ende des Geschäftsjahres am 29. Februar der Coronakrise (noch) weitgehend ausweichen konnte, musste Plansee einen Umsatzrückgang von zehn Prozent hinnehmen. Für die Krise sieht man sich trotzdem gerüstet.

„Wir sind bisher aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen“, zeigte sich der neue Vorstand Wolfgang Köck bei der Bilanzpressekonferenz in Breitenwang selbstbewusst. Er folgte Bernhard Schretter nach, der sich in den Ruhestand verabschiedet hatte. Im Geschäftsjahr 2019/20 habe man eine Achterbahnfahrt erlebt, die mit einem Gesamtumsatz von 1,38 Milliarden € (635 Mio. € in Breitenwang) ihr Ende fand. Ein Minus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Rezession in Schlüsselindustrien und Handelskonflikte waren die Ursachen“, analysierte Köck. Der „Global Player“ betreibt weltweit 50 Produktionsstandorte mit ca. 7600 Mitarbeitern.

Eigenkapital so hoch wie noch nie
Trotz der Entwicklung wurde kräftig investiert: 206 Mio. € für Anlagen und Infrastruktur, 68 Mio. € für Forschung und Entwicklung. „Das zahlte sich aus, denn der Anteil neuer Produkte am Umsatz stieg von 29 auf 31 Prozent“, präzisierte Karlheinz Wex, Sprecher des Vorstandes. Die Eigenkapitalquote erklomm den Höchstwert von 61%.

„Für Krise gut gerüstet“
Die Covidkrise ist für Plansee wie für viele andere eine Herausforderung, verursachte aber keine Vollbremsung. Man habe sehr früh reagiert, die Krisenstäbe haben täglich konferiert und die Mitarbeiter informiert. Das Ziel der zahlreichen Maßnahmen war klar: Schutz der Mitarbeiter vor Ansteckung und die Produktion an möglichst vielen Standorten weltweit aufrecht zu erhalten. „Trotz zeitweiser Schließungen einiger Werke konnten wir unsere internationalen Kunden fast zur Gänze wie vereinbart beliefern“, so Köck. Für die Bewältigung der Corona-Folgen sehen beide Vorstände die Plansee Group gut gerüstet. Man sei breit aufgestellt und habe in der 99-jährigen Geschichte des Unternehmens gelernt, mit Krisen umzugehen.

11 Millionen Euro für neue Lehrwerkstätte
Ein Blick zum nördlichen Firmenareal beweist Zuversicht in die Zukunft: Dort entsteht die neue firmeneigene Lehrwerkstätte im prächtigen Holzbau. Auf einer Fläche von 3300 Quadratmeter absolvieren dort ab Herbst die zukünftigen Facharbeiter ihre Praxisausbildung in sieben Lehrberufen. „Zurzeit bilden wir 160 Lehrlinge aus“, berichtet Bruno Dengg, der Leiter der dualen Ausbildung, „unser Ziel ist es, bis zu 60 neue Lehrlinge pro Jahr aufzunehmen.“ 11 Millionen Euro investiert die Plansee Group in die Lehrwerkstätten, obwohl eine neuerliche Umsatzeinbuße im Coronajahr nicht zu vermeiden sein wird. Bis zu 20 Prozent, schätzt Wex. 

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