Ab 8. März geplant

Causa Floyd: Prozess gegen Polizisten erst 2021

Ausland
30.06.2020 07:01

Jene Polizisten, die wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd angeklagt sind, werden erst im nächsten Jahr vor Gericht stehen. Erst am 8. März soll das Hauptverfahren beginnen. Lediglich eine Anhörung zu Verfahrungsfragen wird noch heuer stattfinden - diese ist am 11. September anberaumt.

Richter Peter Cahill warnte die Beteiligten auch, dass bei weiteren öffentlichen Äußerungen zu dem Fall eine Verlegung des Verfahrens an einen anderen Ort nötig sein könnte, um einen fairen Prozess zu garantieren, wie örtliche Fernsehsender berichteten.

Der Hauptangeklagte Derek Chauvin nahm über Videolink aus dem Gefängnis an der Anhörung teil, die übrigen drei waren im Gerichtssaal präsent. Ihnen drohen lange Haftstrafen. Zwei der inzwischen entlassenen Polizisten sind auf Kaution frei.

Festgenommener Floyd verhielt sich nicht aggressiv
Der unbewaffnete Floyd war am 25. Mai in der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen. Sein Tod führte im ganzen Land zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Die Polizeibeamten hatten Floyd wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, festgenommen. Sie drückten ihn auf der Straße zu Boden. Der weiße Beamte Chauvin drückte sein Knie rund acht Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb an Ort und Stelle.

Hauptangeklagtem wird Mord zweiten Grades vorgeworfen
Chauvin wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen, worauf in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft stehen. Den übrigen Ex-Polizisten wird Beihilfe zur Last gelegt. Einer von ihnen, Alexander Kueng, plädierte auf nicht schuldig und berief sich auf das Recht der Anwendung verhältnismäßiger Gewalt zur Selbstverteidigung, wie ein bei Gericht eingereichtes Dokument zeigte.

Die Anwälte der übrigen Angeklagten nahmen zu den Vorwürfen noch nicht Stellung, wie die örtlichen Medien berichteten. Die etwa einstündige Anhörung wurde nicht im Fernsehen übertragen. Der Zugang zum Gerichtssaal für Journalisten war auch wegen der Coronavirus-Pandemie begrenzt worden.

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