Exakt 11.208 Meter haben sich die Mineure mit dem Tunnelbohrer „Kora“ seit 2014 vom Lavanttal aus durch den Berg gegraben. Nachdem in der Südröhre 2018 der Durchschlag gefeiert worden war, sollen in der Nordröhre am Mittwoch die letzten Steine fallen, bevor es tief im Berg zum kärntnerisch-steirischen „Handshake“ kommt. „Es sind nur noch 20 Meter, die fehlen“, weiß ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.
Mit dem Durchschlag in beiden Röhren rücken sich Kärnten und die Steiermark bedeutend näher: Mit der geplanten Verkehrsfreigabe im Dezember 2025 geht es in nur 45 Minuten mit dem Zug von Klagenfurt nach Graz und im Eiltempo weiter nach Wien. Eine bequeme und schnelle Alternative zum ohnedies trudelnden Flugverkehr – vorausgesetzt, die ÖBB bringen das Onbord-Wifi auf Empfang. „Aktuell sind 100 Prozent der Koralmbahn in Bau beziehungsweise in Teilen fertig gestellt“, heißt es zum aktuellen Stand. Die Gesamtinbetriebnahme ist für Dezember 2025 avisiert.
Jetzt geht es um die „inneren Werte“
Nach dem Durchschlag im Nord-Tunnel geht es auf Kärntner Seite nun an den Innenausbau: Zwei Drittel der Tunnelröhren werden mit zusätzlichen Innenschalen ausgerüstet. Auch der Rest der Strecke nimmt langsam Gestalt an. An der gesamten Koralmbahn sind alle Vortriebsarbeiten fertiggestellt – wie die Tunnelkette St. Kanzian und das zweitlängste Tunnelsystem der Koralmbahn, der Granitztaltunnel. Die Bahnhöfe St. Paul im Lavanttal und Weststeiermark sowie weitere offene Abschnitte sind in Arbeit – das Jahrhundertprojekt geht ins Finale.
Nichts konnte die Bauarbeiten aufhalten
Trotz aller Widrigkeiten wie Corona und diverser Zwischenfälle, sei man zeitlich im Plan, heißt es.
Insgesamt ist die Koralmbahn 130 Kilometer lang, 47 davon sind Tunnelkilometer. Entlang der Strecke gibt es 23 neue oder modernisierte Bahnhöfe und Haltestellen. Das Investitionsvolumen: 5, 3 Milliarden Euro.
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