„Das war wie eine Sucht“, schluchzt die Steirerin (44), „wenn ich unter Druck stehe, kaufe ich alles Mögliche ein“. Belastet habe sie vor allem die Arbeit. Ihr Chef ist auch derjenige, der über seine Firma die Luxusgüter bezahlt hat – drei Jahre lang, ohne etwas davon zu wissen.
Chef prüfte Handkassa
„Ich habe ihr vertraut, sie war meine rechte Hand“, erzählt der Tourismus-Unternehmer dem vorsitzenden Richter Helmut Wlasak. Bis er eines Tages die Handkassa kontrollierte. „Da hab’ ich festgestellt, dass nichts passt.“ Schließlich überprüfte er die gesamte Buchhaltung und bemerkte das Fehlen von rund 135.000 Euro.
Eine gewisse kriminelle Intention liegt bei Ihnen auf jeden Fall vor. Eine Vielzahl an Angriffen dokumentiert Ihren Wunsch nach Geld.
Helmut Wlasak, der Vorsitzende des Schöffensenats
78-mal zugelangt
Seine Angestellte gab schnell zu, über drei Jahre 78-mal zugelangt zu haben. Entweder nahm sie das Geld aus der Handkassa, fälschte Rechnungen oder überwies Kundenanzahlungen einfach auf ihr eigenes Konto. Ihrem Chef legte sie den Stapel Rechnungen vor, er gab sie ohne zu hinterfragen frei.
Shoppen während der Arbeitszeit
Dieser ist ob der Taten schockiert: „Später hab’ ich gesehen, dass sie mit der Kreditkarte sogar während der Arbeitszeit im Geschäft einkaufen war.“ Er hat für sich gelernt: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“
Teilbedingte Haftstrafe
Der Schöffensenat ist von der Schuld der Frau überzeugt und verurteilt sie nicht rechtskräftig zu 18 Monaten Haft, vier Monate davon sind unbedingt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.