Neuer Ringradweg

Graz macht in Sachen Radoffensive ernst

Steiermark
03.06.2020 10:57

Verkehrsstadträtin Elke Kahr hat Planungen für neue Radlösung für den Opern- und Joanneumring gestartet.

Stolze 100 Millionen Euro wollen die Stadt Graz und das Land Steiermark bis 2030 in den Ausbau der Radinfrastruktur bis 2030 investieren - so zumindest die pompöse Ankündigung im Herbst des Vorjahres. So richtig viel ist seitdem aber nicht passiert. Nun scheinen die Pedale jedoch in Schwung zu kommen: Just am heutigen (3. Juni) „Tag des Fahrrades“ lässt Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) mit den ersten Plänen aufhorchen.

Ringradweg scheiterte schon mehrmals
„Wir haben für den Opern- und Joanneumring eine neue Planung gestartet und sind zuversichtlich, dass in Abstimmung mit der Innenstadtentflechtung endlich eine gute Lösung gelingt“, hofft Kahr. Der „Ringradweg“ scheiterte in der Vergangenheit schon mehrmals am Widerstand der Geschäftsleute - nun scheint aber selbst ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl von der Wichtigkeit dieses Lückenschlusses überzeugt zu sein, zumindest deuten seine jüngsten öffentlichen Aussagen darauf hin.

Zeit für Qualitätssprung
„Es ist ohnehin längst an der Zeit für einen Qualitätssprung in Sachen Radinfrastruktur“, betont Kahr. Ihrer Ansicht nach soll im Zuge des Baus der Straßenbahn-Linie durch die Neutorgasse und über den Andreas-Hofer-Platz eben auch der Radverkehr berücksichtigt und damit eine Entlastung für die oft überlastete Schmiedgasse erzielt werden. „Hier tut sich eine große Chance auf, die politischen Absichtserklärungen für mehr Rad- und Fußverkehr und die Bevorrangung der Öffis in die Tat umzusetzen.“

Der Auftrag für die entsprechende Vorplanung „Altstadt West“ wird laut Kahr von der Abteilung für Verkehrsplanung demnächst erteilt. Die Fertigstellung der „Innenstadtentflechtung“ ist ja für 2024 avisiert.

Steirer sparen 60.000 Tonnen CO2
Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) machte heute darauf aufmerksam, dass Radfahren auch aktiver Klimaschutz ist. Demnach sparen die Steirer pro Jahr rund 60.000 Tonnen CO2, weil sie ihre Alltagswege mit dem Rad und nicht mit dem Auto zurücklegen. „Wer Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegt, kommt auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung, stärkt das Immunsystem und verbrennt Kalorien statt Erdöl. Radfahren ist aktiver Klimaschutz", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Nach wie vor sei das Potenzial für mehr Radverkehr in der Steiermark sehr groß: So sind vier von zehn Autofahrten kürzer als fünf Kilometer. Mit der anstehenden Radoffensive in Graz ließen sich so sicher noch mehr Menschen dazu bewegen, aufs Fahrrad umzusteigen. Dazu betont der VCÖ, dass der verstärkte Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr die Steiermark dem Klimaziel näherbringt und gleichzeitig die Konjunktur belebt: Denn pro 100 Millionen Euro schafft der Radwegebau um rund 50 Prozent mehr Arbeitsplätze als der Autobahnbau.

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