Acht Oberösterreicher schlossen in den vergangenen zehn Tagen nach schweren Verkehrsunfällen ihre Augen für immer. Das Verkehrsaufkommen sank während der strengen Ausgangsbeschränkungen um bis zu 50 Prozent - laut VCÖ wäre es daher logisch, dass auch die Unfallzahlen sinken. Hier spiele aber der Faktor Mensch eine große Rolle.
Vorsicht trotz leeren Straßen
Verkehrslandesrat Günther Steinkellner dazu: „Trotz der außergewöhnlichen Situation hat die Straßenverkehrsordnung nicht an Gültigkeit verloren. Somit bilden leere Straßen keine Legitimation für wilde Fahrmanöver oder Rasereien unter Alkoholeinfluss.“ Auch Christian Gratzer, VCÖ, stimmen die Zahlen nachdenklich: „Viele Verkehrsteilnehmer glauben, dass sie die leeren Straßen nutzen müssen. Das ist leider ein tödlicher Irrtum. Die Zahlen sind kein Oberösterreich-Phänomen. Es kommt derzeit in ganz Österreich zu vielen schweren Unfällen, trotz der strengen Regeln.“
Leere Straßen sind keine Legitimation für wilde Fahrmanöver oder Rasereien unter Alkoholeinfluss.
FP-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner
Krise beeinflusst die Einstellung zum Alkohol
Auch Alkohol spielt aktuell bei vielen Unfällen eine Rolle. „Man darf nicht außer Acht lassen, dass im Zuge der Corona-Maßnahmen auch eine Art gesellschaftliche Depression hervorgerufen wird. Fehlende Freizeitmöglichkeiten und Strukturen sowie Langeweile fördern gerade bei jungen Verkehrsteilnehmern den Alkoholkonsum“, so Steinkellner. Er hofft, dass sich die Situation verbessert, sobald der Alltag der Oberösterreicher wieder geregelter ist.
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