Aus für Betriebe?

Wiens Fiaker: „Absoluter Totalausfall“ der Saison

Wien
22.04.2020 13:35

Schwere Zeiten sind aufgrund der Corona-Krise angebrochen, zahlreiche Unternehmen kämpfen im Land derzeit um ihr Bestehen. Einen absoluten „Totalausfall“ der heurigen Saison befürchten auch die Wiener Fiaker - diese stünden „vor dem Nichts“, wie es am Mittwoch am Michaelerplatz hieß.

Christian Gerzabek und Werner Kaizar von der Initiative „Pro Fiakerkultur“ schilderten die derzeitige Situation dramatisch. Derzeit würden lediglich Ausbildungsfahrten durchgeführt, Kunden durch die Stadt zu kutschieren traue man sich aufgrund der Vorgaben nicht. Allerdings: Kunden gebe es derzeit ohnedies kaum.

Weil der Tourismus wohl noch lange sehr reduziert sein werde, dürfte sich das auch nicht groß ändern, befürchten sie.

Einnahmen derzeit „bei Null“
Dramatisch sei die Situation auch, weil die Fixkosten weiter hoch seien. „Pferde sind die Mitarbeiter der Fiaker, sie können nicht entlassen werden“, gab Kaizar zu bedenken. Rund 300 Euro koste ein Pferd pro Monat - wobei es Betriebe mit bis zu 75 Tieren gebe. Insgesamt werden in Wien 350 Fiakerpferde gehalten - in 21 Unternehmen. Laut der Initiative sind auch rund 1000 Arbeitsplätze in Gefahr. Derzeit seien die Einnahmen jedenfalls „bei Null“. Betont wurde jedoch, ganz sicher nichts an der guten Pflege der Tiere oder am „hervorragenden Zustand“ der Ställe zu ändern.

Umstrittene Kutschfahrten
Die Fiaker hoffen nun auf Unterstützung durch die Stadt. „Wenn man die Fiaker weghaben möchte, wäre es jetzt der richtige Moment. Wenn man aber möchte, dass es sie weiter gibt, muss man sich zu ihnen bekennen“, sagte Gerzabek. Privatpersonen, die die Fiakertradition finanziell unterstützen möchten, können dies ab sofort auch via Spenden tun. Ein entsprechendes Konto wurde bei der Sparkasse Korneuburg eingerichtet. Details sind auf der Website der Initiative zu finden

Stadt verspricht Lösung
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) zeigte am Mittwoch Verständnis für die angespannte Lage der Kutscher. Man nehme das Thema sehr ernst, versicherte er am Rande einer Pressekonferenz. „Es ist eine schwierige Situation. Die Tiere müssen gefüttert werden, die Fiaker haben derzeit kein Geschäft.“ Er arbeite aber gemeinsam mit Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) an einer Lösung, die schon in den kommenden Tagen präsentiert werden soll.

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