Gefängnis in Innsbruck

Aufschlussreiche Details zu infiziertem Häftling

Tirol
27.03.2020 09:30

Beim infizierten Insassen der Justizanstalt Innsbruck handelt es sich um jenen 38-jährigen Rumänen, der Mitte März in Sölden mehrere Kellnergeldtaschen und bis zu 35 hochwertige Kleidungsstücke gestohlen hat und letztlich von Beamten der Polizeiinspektion Sölden verhaftet worden ist - die „Krone“ berichtete. Der Mann wurde von Polizisten in den „Ziegelstadl“ eingeliefert, doch - wie nun die Polizei bekannt gab - ohne zu wissen, dass er mit dem Coronavirus infiziert ist.

Der Rumäne war zur Fahndung ausgeschrieben, am 10. März haben ihn Beamte der Polizeiinspektion Sölden festgenommen und verhört. „Dabei war auch das Coronavirus Thema. Die Kollegen haben ihn gefragt, ob er Kontakt zu Verdachtsfällen gehabt hat. Das verneinte der Mann. Zudem hatte er keine Symptome“, sagt Polizeipressesprecher Manfred Dummer im „Krone“-Gespräch. Beim Verhör war auch ein Dolmetscher anwesend.

„Rumäne wurde von Notarzt nicht auf Corona getestet“
Der 38-Jährige wurde der Polizeiinspektion Imst überstellt. „Dort fing er plötzlich an, zu hyperventilieren. Es wurde ein Notarzt alarmiert. Dieser attestierte dem Rumänen, dass er simuliere und somit hafttauglich sei. Da der Mann auch keine Symptome vorwies, hat der Arzt bei ihm auch keinen Corona-Test durchgeführt“, klärt Dummer auf.

„Es gab keinerlei Anzeichen auf Infizierung“
Der Rumäne wurde am 12. März im Auftrag der Staatsanwaltschaft Innsbruck von den Beamten der PI Imst in den „Ziegelstadl“ eingeliefert. „Und zwar ohne jegliche Schutzanzüge sowie -masken, weil es keinerlei Anzeichen auf eine positive Infizierung gab“, verdeutlicht der Pressesprecher. Heißt: Somit wusste zu diesem Zeitpunkt weder die Polizei noch der Rumäne selbst von einer Infizierung und dadurch konnte auch die Anstaltsleitung nicht darüber informiert werden.

Corona-Test wurde erst in der Anstalt durchgeführt
„Der Insasse befindet sich von Anfang an in einer isolierten Abteilung. Er zeigt keinerlei Symptome“, sagt Christine Ratz, Sprecherin des Justizministeriums. Da er aus dem Zugangsbereich verlegt werden soll und laut „Krone“-Informationen in dieser Situation derzeit wegen des Coronavirus sämtliche Insassen vorsorglich einem Test unterzogen werden sollen, hat man am 24. März auch den Rumänen getestet. Das Testergebnis fiel – wie Ratz bestätigt – am 25. März positiv aus. Heißt: Sowohl der Inhaftierte selbst als auch die Anstaltsleitung sind erst seit Mittwoch über die Infizierung im Bilde.

Offen bleibt jetzt nur noch die Frage, wo sich der Rumäne mit dem Coronavirus infiziert hat. In Sölden? In der Anstalt? Das wird nur schwer nachvollziehbar sein.

Verwirrende Aussagen des Justizministeriums
Übrigens: Die Sprecherin des Justizministeriums teilte mit, dass sich der Häftling in Ischgl aufgehalten hat und von der Polizei Sölden in die Anstalt eingeliefert wurde. Der Insasse hielt sich jedoch in Sölden auf und wurde von Imster Polizisten gefahren. Zudem spricht sie davon, dass der „zweite Test“ des Inhaftierten positiv ausgefallen ist. Er wurde aber – zumindest laut Polizei – nur einmal getestet.

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