Strenge Augangssperre

Serbien: Über 65-Jährige dürfen nicht außer Haus

Ausland
17.03.2020 21:21

Zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie haben sich die serbischen Behörden entschlossen, eine nächtliche Ausgangssperre zu verhängen. Ab Mittwochabend gilt sie zwischen 20 Uhr und 5 Uhr früh. Für Personen über 65 Jahre gilt ab Mittwoch 10 Uhr früh überhaupt eine vollkommene Ausgangssperre. Auch Belgien erlässt ab Mittwochmittag eine Ausgangssperre.

In den ländlichen Regionen Serbiens, wo die Bevölkerung derzeit weniger von einer Infektion bedroht ist, gilt die Ausgangssperre ab 70 Jahre. Wie Präsident Aleksandar Vucic bei einer Pressekonferenz sagte, soll der ältesten Generation an Sonntagen zwischen 4 Uhr und 7 Uhr früh ermöglicht werden, das Notwendigste in einzelnen Supermärkten zu besorgen, die extra dafür ihre Tore um diese Zeit aufmachen werden.

Ausgangssperre wird von Polizei kontrolliert
Bis Dienstagabend wurden in Serbien 72 Erkrankte gemeldet. Ein besonderes Problem stellen laut Vucic jene Bürger Serbiens dar, die seit Sonntag in die Heimat zurückgekehrt sind. Nach Angaben von Vucic geht es um 45.000 Personen, die von den serbischen Behörden bei der Einreise zur Selbstisolation in ihren Heimen verpflichtet wurden. Die Einhaltung der Anordnung wird ab Dienstag auch von der Polizei kontrolliert. Von 7600 kontrollierten Personen hat die Polizei heute gut 5400 an ihrer Adresse auch gefunden.

Vucic bestätigte auch, dass die für 26. April ausgerufenen Parlamentswahlen im Einvernehmen mit politischen Kräften aufgeschoben wurden. Ein neuer Termin für die Wahlabhaltung soll erst nach der Bewältigung der Coronavirus-Epidemie festgelegt werden.

Ausgangssperre bis 5. April
Dieselbe Regelung in Belgien werde ab 12 Uhr am Mittwoch bis zum 5. April gelten, berichtet der Fernsehsender RTBF. Die Belgier dürften in dieser Zeit praktisch nur noch zum Supermarkt, zur Apotheke oder zur Bank gehen. Versammlungen würden verboten. Aktivitäten draußen blieben aber erlaubt, sofern ein Abstand von 1,50 Metern zu den Mitmenschen eingehalten werde.

Auch New York überlegt Ausgangssperre
Auch die Bürger New Yorks müssen sich nach den Worten von Bürgermeister Bill de Blasio auf die Möglichkeit einer Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus einstellen. Diese würde die Menschen weitgehend in ihre Wohnungen verbannen. Eine Entscheidung darüber werde voraussichtlich in den kommenden 48 Stunden fallen.

US-Hilfspläne haben Volumen von einer Billion Dollar
Die von der US-Regierung geplanten Hilfen zur Bewältigung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise haben laut Finanzminister Steven Mnuchin ein Billionenvolumen. „Wir haben einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, der eine Billion Dollar (900 Milliarden Euro) in die Wirtschaft pumpen würde“, sagt Mnuchin nach einem Treffen mit republikanischen Senatoren. „Lassen Sie mich nur sagen, dass dies eine Kombination von Krediten ist. Es handelt sich um eine Kombination von direkten Schecks an Einzelpersonen. Dies ist eine Kombination aus der Schaffung von Liquidität für kleine Unternehmen.“ Dies sei nicht die Zeit, sich um das Haushaltsdefizit zu sorgen.

345 neue Todesfälle in Italien binnen 24 Stunden
In Italien ist die Zahl der Todesfälle im Zuge der Coronavirus-Epidemie in den vergangenen 24 Stunden um 345 auf 2503 gestiegen, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilt. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle legte von 27.980 auf 31.506 zu. Nun sollen 10.000 Medizinstudenten in den Dienst gestellt und ihre Abschlussprüfungen gestrichen werden, um dem angeschlagenen Gesundheitssystem zu helfen, mit dem Coronavirus fertigzuwerden.

Russland schließt seine Grenzen
Russland schließt am Mittwoch seine Grenzen. Die Maßnahme gilt nach Angaben der Regierung bis zum 1. Mai für alle Ausländer mit Ausnahme derer, die einen ständigen Wohnsitz im Land haben. Zuvor hatten die Behörden in der Hauptstadt Moskau bereits die Schließung von Schulen ab dem 21. März angekündigt. Moskaus Bürgermeister kündigte außerdem die Absage der meisten öffentlichen Veranstaltungen an sowie ein Verbot von Versammlungen mit mehr als 50 Menschen. Bisher meldeten die russischen Behörden 114 Infektionsfälle, die meisten davon in Moskau. Ein Todesfall wurde in dem Land bisher noch nicht gemeldet.

Dänemark verbietet Versammlungen von mehr als zehn Menschen
Dänemark verbietet Versammlungen von mehr als zehn Menschen, um die Ausweitung der Epidemie zu verhindern. Die Regelung gelte ab Mittwoch 10 Uhr, sagt Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Alle Restaurants, Bars, Cafés, Nachtclubs, Fitness- und Sonnen-Studios sowie Tätowierläden müssten zwei Wochen bis zum 30. März schließen.

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