Eigene Regeln befolgen

Liebe Leser, hier sehen Sie wie es nicht geht!

Wien
11.03.2020 06:00

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist ein höflicher Mann, Wahlkampf ist in Wien auch noch - das Schütteln von Händen ist Pflichtdisziplin in dieser Phase. Wenn da nicht das Coronavirus wäre. Die Vorgaben sind klar: Begrüßungsrituale mit körperlicher Komponente sind am besten zu vermeiden (kein Händeschütteln, kein Bussi-Bussi), das Berühren des Gesichts ist zu unterlassen. Leichter gesagt als getan. Denn selbst Politiker, die sich täglich mit dem Thema beschäftigen, können die Regeln nicht einhalten.

Beispiel Pressekonferenz im Rathaus zum Thema Corona am Dienstag mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, dem Rektor der MedUni Wien, Markus Müller, (kam verspätet) und Michael Binder, dem medizinischen Direktor des Krankenanstaltenverbundes. Hacker betritt den Raum und schüttelt viele Journalistenhände (lieb, aber falsch). Auf dem Podium wird er sich während seines Vortrages und danach insgesamt achtmal ins Gesicht greifen: Brille richten, Nase kratzen, ans Kinn fassen.

Gesicht sollte berührungsfreie Zone sein
Die anderen Teilnehmer sind um keinen Deut besser: Das Gesicht als berührungsfreie Zone zu behandeln ist so schwer wie beim Befehl „Nicht an einen rosa Elefanten denken!“ nicht automatisch einen zuckerlfarbenen Dickhäuter im Kopf zu haben.

Corona: Tröpfcheninfektion-Alarm
Das wäre aber doch zu vermeiden gewesen: Tröpfcheninfektion-Alarm und trotzdem teilen sich die Teilnehmer bei der Pressekonferenz ein Mikrofon. Es wird kreuz und quer gereicht. Von den Inhalten ganz zu schweigen. Für Hacker gab es „keinen Grund Veranstaltungen einzuschränken“, eine Stunde später wurden die Regeln massiv verschärft. Gemeinsame Kommunikation Bund-Stadt: stark ausbaufähig!

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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