Augengesundheit

Durch Glaukom muss man nicht mehr blind werden!

Gesund
10.03.2020 16:36

Man spürt es nicht, kann es von außen nicht erkennen und es stellt die zweithäufigste Erblindungsursache in Österreich dar: Mehr als die Hälfte aller Patienten mit Glaukom (früher und umgangssprachlich „Grüner Star“) werden erst im Spätstadium erkannt, wenn schon schwere Schäden bestehen.

Dabei wäre es so einfach: Ab 40 Jahren, bzw. bei erblicher Vorbelastung regelmäßig zur fachärztlichen Kontrolle - auch ohne Sehverminderung oder andere Beschwerden. Chris Lohner engagiert sich seit 19 Jahren als Botschafterin von Licht für die Welt zugunsten augenkranker und blinder Menschen in Entwicklungsländern. Bei einer Pressekonferenz in Wien anlässlich der Welt-Glaukom-Woche von 8.-14. März appellierte die beliebte TV-Lady auch an die heimische Bevölkerung: „ Nutzen Sie das exzellente medizinische Angebot, das unser Land bietet. Gehen Sie einmal pro Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Augenarzt.“

80.000 Patienten gibt es bei uns, die Fälle werden sich in den kommenden zwei Jahrzehnten verdoppeln, wie Dr. Anton Hommer, Sanatorium Hera, Wien, betonte: „Sehstörungen beginnen am Außenrand des Gesichtsfeldes, wo das lange unbemerkt bleibt. Denn das Gehirn übernimmt die fehlende Wahrnehmung und vervollständigt das Bild. Doch währenddessen gehen Nervenzellen des Sehnervs unwiederbringlich und fortschreitend verloren.“

Bei Früherkennung profitieren Patienten besonders von den immer besseren Behandlungsmethoden. Bereits jetzt stehen effiziente Medikamente zum Eintropfen zur Verfügung, auch Operationen werden erfolgreich angewandt und können bei Bedarf mehrmals erfolgen. Neue Anwendungen werden erforscht oder stehen kurz vor der Zulassung in den USA. Etwa kleinste Medikamentendepots, mittels Injektion in die vordere Augenkammer eingebracht, aus denen über mehrere Monate hinweg ein Wirkstoff freigesetzt wird, um die Senkung des Augendrucks zu erreichen.

Wie wichtig es ist, die Krankheit ernst zu nehmen, berichtete Dr. Ludwig Roithinger, Patient aus Wien (im Bild Mitte): „Obwohl meine Mutter an Glaukom erblindete und wir als damals schon erwachsene Kinder ihren jahrelangen Leidensweg mitverfolgen mussten, habe ich selber das Problem länger verdrängt. Erst als sich bei mir mit 45 Jahren ein Stressödem am Auge bildete, bin ich notgedrungen zum Arzt gegangen und im Zuge der Untersuchung wurde bei mir erhöhter Augenhochdruck festgestellt, einer der maßgeblichen Faktoren für ein Glaukom. Doch nun erhalte ich seit 18 Jahren geeignete Therapien und meine Sehkraft blieb bis zum heutigen Tag vollständig erhalten! Dafür bin ich sehr dankbar und nehme auch immer wieder an Patientenstudien teil, um weiterhin Forschung zu ermöglichen.“

Bin ich gefährdet? Die Österreichische Ophtalmologische Gesellschaft bietet einen Glaukom Risikotest auf ihrer Homepage an.

Karin Podolak, Kronen Zeitung

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