OÖ Landesmuseum:

Mehrkosten bei Depot als leidige „Mitgift“

Oberösterreich
09.03.2020 14:00
Mit 1. April tritt die OÖ Landes Kultur GmbH in Kraft. „Gut, dass das Landesmuseum einen professionellen Rahmen bekommt“, heißt es dazu aus dem Büro von Thomas Stelzer. Der Grund ist Ärger: Bei einem neuen Depot kam es zu einer enormen Kostenüberschreitung – ohne Wissen des Landeshauptmanns.

Landesmuseum und Kulturquartier vereinen sich in einer „OÖ Landes Kultur GmbH“. Alfred Weidinger wird Direktor dieser neuen Landesholding, der kaufmännische Leiter ist ausgeschrieben. Rund 30 Bewerbungen werden gerade gesichtet. Unvorhergesehene „Mitgift“ in die Museumsehe: Eine enorme Kostenüberschreitung für ein neues Depot.

Ausbau ohne Freigabe
Das Land mietet das Spinnereigebäude der Linz Textil. Für die erste Umbaustufe zum Depot wurden vom Landeshauptmann 1,7 Millionen Euro bewilligt. Weiters wurden in Eigenregie seitens des Landesmuseums, Walter Putschögl ist derzeit noch kaufmännischer Direktor, weitere nötige Adaptionen in Auftrag gegeben. Fazit: Gesamtkosten 4,85 Millionen Euro - teils ohne Genehmigung. Landeshauptmann Thomas Stelzer, enorm verärgert, beauftragte nun die Landesdirektion Finanzen mit der Prüfung des Vorgehens. Weiters werden dienstrechtliche Schritte geprüft. Kulturdirektor Reinhold Kräter, der die Aufsichtspflicht gehabt hätte, sagt dazu: „Ich habe erst vor kurzem davon erfahren und habe sofort eine Kostendämpfungsprüfung veranlasst.“ Umsonst.

Bisherige Standorte werden aufgelassen
Das Depot ist fertig, 9500 Quadratmeter warten auf die Befüllung mit den Sammlungsobjekten. „Die Mehrkosten werden aus dem Pflichtansatz des Landesmuseums bezahlt“, versichert der Landeshauptmann der „Krone“. Sie gehen nicht zu Lasten der Künstlerförderung. Das neue Depot macht übrigens bisherige Standorte überflüssig. Das Keplinger Depot, Im Hühnersteig sowie Welser Straße 18 in Linz und eine Halle in Gallneukirchen werden aufgelassen, lediglich ein Gebäude in der Welser Straße 20, das die archäologischen Funde beherbergt, steht weiterhin zur Verfügung.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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