„Wurden übergangen“

Obmann-Debatte: Querelen bei der FPÖ Kufstein

Tirol
05.03.2020 20:00

Wird es bis zum Ende dieser Periode 2022 im Kufsteiner Gemeinderat keine FPÖ-Mandatare mehr geben? Weil ihnen mit Christofer Ranzmaier von der Landespartei der Stadtparteiobmann aufs Auge gedrückt wurde, wollen die Gemeinderäte austreten. Indes meldete sich auch FPÖ-Landesparteisekretär Patrick Haslwanter zu Wort. 

Vergangenen Freitag fand die Stadtparteileitungssitzung der FPÖ Kufstein statt. Es ging um den neuen Obmann in der Festungsstadt. Der Amtierende, Kurt Mayer, legt sein Amt nämlich nieder. Alle gingen von einer „g’mahten Wiesn“ für den freiheitlichen Kufsteiner Spitzenkandidaten und Stadtrat Walter Thaler aus.

Aber es kam ganz anders, als von der FP-Stadtpartei geplant. Laut Thaler wurde ihnen nämlich LA Christofer Ranzmaier als neuer Stadtparteiobmann „aufs Auge“ gedrückt.

„Keine Zusammenarbeit“
„Ich kann und werde mit Herrn Ranzmaier sicherlich nicht zusammenarbeiten“, erklärt Thaler der „Krone“. Wie das nun mit den zwei weiteren freiheitlichen Gemeinderäten in der fünfköpfigen FPÖ/GKL-Fraktion weitergeht, das muss nun am kommenden Freitag in einer eigenen Gremiumssitzung geklärt werden.

So, wie die Lage sich zeigt, kann man davon ausgehen, dass die drei freiheitlichen Mandatare bis zum Ende dieser Legislaturperiode ohne FPÖ, also als Vertreter der „Gemeinsamen Kufsteiner Liste (GKL), ihre lokalpolitische Arbeit fortsetzen werden. Laut Thaler wurde außer Ranzmaier – als neuer Stadtparteiobmann – keine weitere Person in eine Vorstandsfunktion der Stadtparteileitung gewählt. 

„Die FPÖ hat beim Stadtparteitag Kufstein am vergangenen Wochenende ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Dass Str. Walter Thaler und seine Gemeinderäte dieses Zeichen nun offenbar fehlinterpretieren, liegt wohl an persönlichen Befindlichkeiten“, erläutert Tirols FPÖ-Landesparteigeneralsekretär LAbg. KR Patrick Haslwanter. Er verweist darauf, dass dieser Parteitag vom scheidenden Stadtparteiobmann Kurt Mayer statutenkonform ausgeschrieben wurde - und nicht von der Landespartei, was nach dem Parteistatut gar nicht möglich wäre.

„Was nämlich Thaler in seinen Ausführungen gegenüber der ,Tiroler Krone‘ vergessen hat, ist die Tatsache, dass es am Stadtparteitag zwei Kandidaten gab und sich die anwesenden Mitglieder mehrheitlich für LAbg. Christofer Ranzmaier entschieden haben. Es muss in einer Demokratie und einer Partei erlaubt sein, dass sich mehrere Kandidaten für eine Funktion zur Wahl stellen“, konkretisiert Haslwanter, der darauf verweist, dass Ranzmaier knapp zweidrittel mehr an Stimmen als Thaler erhalten hat.

Die Vertagung des Stadtparteitags und damit der weiteren Wahlen auf einen späteren Zeitpunkt hätte prinzipiell der Abkühlung der Emotionen dienen sollen, um so nach dem fluchtartigem Verlassen des Parteitags durch Thaler und seine Unterstützer doch noch eine Zusammenarbeit zu ermöglichen, und die Hand zu reichen. „Dass dieses Angebot nun medial ausgeschlagen wird, ist bedauerlich“, konkretisiert der freiheitliche Politiker.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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