Coronavirus-Eklat

„Weiße Ausländer ohne Masken rausschmeißen“

Ausland
07.02.2020 18:09

Die Eindämmung des Coronavirus stellt die Behörden vieler Länder auf die Probe. Thailands Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul verlor am Freitag im Kampf gegen den Erreger kurzzeitig die Nerven. Anutin verteilte an einem belebten Bahnhof der Hauptstadt Bangkok Atemschutzmasken, die jedoch von einigen westlichen Touristen offenbar abgelehnt wurden. Deshalb platzte dem Minister der Kragen. Er verwendete das Wort „Farangs“ (so nennen Thailänder weiße Ausländer) und schimpfte: „Solche Leute sollten wir aus Thailand rausschmeißen.“

Später entschuldigte er sich auf Facebook dafür, dass er „ausgerastet“ sei, nachdem „einige Ausländer aus Europa“ sich bei der Masken-Kampagne unkooperativ gezeigt hätten.

Angst vor Seuche, Einbußen für Tourismusbranche
In Thailand wurden bisher 25 Coronavirus-Fälle registriert. Neun der Erkrankten haben sich von der Infektion bereits wieder erholt. Der thailändischen Tourismusbranche drohen wegen der Epidemie harte Einbußen. Ein Viertel der jährlich zehn Millionen Besucher stammt aus China, die Zahl der Gäste aus der Volksrepublik dürfte in diesem Jahr aber deutlich zurückgehen. Zumal ja Millionen von Chinesen unter Quarantäne gestellt sind bzw. sogar aus dem Ausland zurückgeholt werden sollen, wie vor einigen Tagen in Peking verlautbart wurde.

In China gibt es schon mehr als 31.000 Krankheitsfälle. Für mittlerweile 636 Patienten endete die Lungeninfektion mit dem Tod. Der tägliche Anstieg der neu bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in China scheint sich leicht stabilisiert zu haben - ist aber weiter sehr hoch. Außerhalb Festland-Chinas wurden in mehr als zwei Dutzend Ländern mehr als 270 Infektionen und zwei Todesfälle bestätigt. Auf einem vor Japans Küste liegenden Kreuzfahrtschiff mit rund 3700 Menschen an Bord wurden mittlerweile 41 weitere positiv auf das Virus getestet.

Weltweit wird Schutzbekleidung knapp
Der Kampf gegen das Coronavirus führt mittlerweile zu einem weltweiten Engpass an Schutzkleidung. Das teilte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf mit. „Wir schicken Tests, Masken, Handschuhe, Atemschutz und Kittel in alle Regionen der Welt, aber die Welt blickt einem chronischen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung entgegen, wie Sie sich vielleicht vorstellen können“, sagte Tedros am Sitz der Organisation in Genf.

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