Getränkeautomat defekt

Zwei McDonald‘s-Mitarbeiter sterben an Stromschlag

Ausland
22.12.2019 20:50

Sie arbeiteten in einer beliebten McDonald‘s-Filiale in Perus Hauptstadt Lima in der Spätschicht, wo sie auf grausame Art und Weise ums Leben kamen: Ein Stromschlag löschte die Leben von Alexandra Porras Inga und Gabriel Campos Zapata, 18 und 19 Jahre alt, aus. Der Fall sorgt in dem südamerikanischen Land für eine emotionale Debatte über die Zustände in den Lokalen der US-Burgerkette - vorübergehend blieben gar alle 29 Filialen im Land geschlossen.

Inga und Zapata waren Mitte Dezember bei Reinigungsarbeiten in einer an Wochenenden durchgehend geöffneten McDonald‘s-Filiale ums Leben gekommen. Durch einen Stromschlag, wie die Polizei wenig später bestätigte. Auslöser war ein defekter Getränkeautomat, wie ein Vertreter der Fast-Food-Kette in Peru jetzt in einem Fernsehinterview öffentlich machte. Wie auch die „New York Times“ berichtete, hatte ein loses Kabel den tödlichen Stromschlag ausgelöst.

In der Folge des tragischen Todes und während der Ermittlungsarbeit schloss die Kette alle 29 Filialen in dem Andenstaat. Staatschef Martin Vizcarra kündigte als Reaktion ein Gesetzesvorhaben zur Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz an. Am Samstag protestierten zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Demonstranten gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz.

Debatte um prekäre Arbeitsbedingungen
Fest steht: Der Tod der beiden jungen Mitarbeiter - die früher einmal ein Liebespaar, zuletzt nur mehr Freunde waren - in der beliebten McDonald‘s-Filiale hat Peru erschüttert. Ein Land, das laut „New York Times“ bereits in eine Debatte über die Beendigung prekärer Arbeitsbedingungen verstrickt sei, insbesondere in Bezug auf die großen internationalen Unternehmen, die das rasante Wachstum Perus gefördert haben. Zugleich würden besonders die Arbeitsbedingungen bei Franchisefirmen wie McDonald‘s weltweit immer öfter genauer unter die Lupe genommen.

In Peru sind die Filialen der Burgerkette im Besitz von Arcos Dorados, einem börsennotierten Unternehmen, das das ausschließliche Recht hat, McDonald‘s in mindestens 20 Ländern Lateinamerikas und der Karibik zu betreiben. Arcos Dorados ist der „NYT“ zufolge in den letzten Jahren in der Region rasant gewachsen und beschäftigt mehr als 90.000 Mitarbeiter in mehr als 2000 Restaurants.

„Lasst sie nicht sterben“
Die Mutter von Alexandra Inga sagte, dass sie, nachdem sie die Nachricht vom Tod ihrer Tochter erhalten hatte, zu dem Lokal eilte, wo sie von Weitem „nasse Böden, lose Kabel und den Körper ihrer Tochter“ sehen konnte. Der Teenager schien keine Stiefel, Handschuhe oder andere Sicherheitsausrüstung zu tragen, sagte sie. Sie forderte McDonald‘s auf, dafür zu sorgen, dass seine Mitarbeiter, insbesondere die jungen, die wenig Berufserfahrung haben, „das erhalten, was sie brauchen, um in Sicherheit zu bleiben“. „Lasst sie nicht sterben“, sagte sie. „Passt auf sie auf!“

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