Lügengeschichten

Zwei Überfälle in Graz waren nur erfunden

Steiermark
19.12.2019 18:00

Gleich zwei erfundene Verbrechen kamen in den vergangenen Tagen in Graz zur Anzeige: In Graz flog ein 17-Jähriger auf, der einen Überfall erfunden hatte. Tatsächlich wollte er, was nun zu seinem Leidwesen die ganz Familie weiß, Marihuana kaufen, wobei der Dealer mit dem Geld davonrannte. Als Lüge entpuppte sich auch die Anzeige eines Blinden, dass ihn ein Unbekannter verletzt und 1000 Euro geraubt hätte.

Am 6. Dezember log ein 17-Jähriger seinem Vater vor, dass er gegen 15 Uhr im St.-Lukas-Park überfallen worden wäre und ihm der Täter sein gesamtes Geld, 20 Euro, geraubt hätte. Der Grazer gab seinem Sohn 20 Euro, bestand aber darauf, dass er sofort eine Anzeige erstattete. Der Jugendliche macht das tatsächlich, danach übernahm die erfahrene Raubgruppe den Fall.

Der 17-Jährige verwickelte sich in Widersprüche und gab schließlich zu, den Überfall erfunden zu haben. An jenem Freitag wollte er um 20 Euro Marihuana kaufen. Der Dealer hätte das Geld genommen und wäre, ohne ihm den „Stoff“ zu geben, davongerannt. Der Grazer wurde angezeigt und muss nun seinen Eltern erklären, wie lange er schon Rauschgift konsumiert.

Die traurige Geschichte vom beraubten Blinden
Traurig und wütend zugleich machte am 7. Dezember die Meldung, dass am 29. November gegen 17 Uhr in Graz-Straßgang ein Blinder (ausgerüstet mit Stock und Brille) niedergeschlagen und beraubt worden wäre. Erst eine Woche danach erstattete der 66-Jährige die Anzeige - aber warum?

Die Erhebungen ergaben, dass der Steirer in der Bank 1000 Euro abgehoben hatte. Merkwürdig nur, dass er am selben Tag beim Grazer Magistrat eine Verlustanzeige erstattete. Danach sprach er in seiner Heimatgemeinde vor und fragte einen Politiker, ob er das verlorene Geld ersetzt bekäme. Möglicherweise, hieß es, aber nur nach einer Anzeige. So ging er am 6. Dezember zur Polizei.

Nun gestand der Pensionist, dass er das Geld „irgendwo verloren“ hätte. Der Überfall war frei erfunden: „Ich bin hergefallen.“

Manfred Niederl
Manfred Niederl
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