Virenattacke

Mit der Grippe ist absolut nicht zu spaßen!

Gesund
21.12.2019 05:02

Die Grippewelle rollt durch Österreich! In schweren Fällen oder bei Risikopatienten kann die Influenza einen dramatischen oder sogar tödlichen Verlauf nehmen. Was macht diese Erkrankung so gefährlich?

Kopf- und Gliederschmerzen, man fühlt sich schwach, die Stirn glüht vor Fieber, begleitet von Schüttelfrost - eine Grippe (Influenza) ist nicht nur unangenehm, sie kann auch schwerwiegende Folgen mit sich bringen und sollte daher keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Während die Erkrankung manche Menschen etwa eine Woche ans Bett fesselt, nimmt sie bei anderen einen schweren oder gar lebensbedrohlichen Verlauf. Verantwortlich dafür sind mehrere Faktoren, wie Prim. Univ.-Doz. Dr. Christoph Wenisch, Leiter der Abteilung Infektiologie und Tropenmedizin am SMZ Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien, erklärt. Die Auswirkungen der Komplikationen hängen vom allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab. Zu den besonders gefährdeten Personen zählen ältere Menschen über 60, Patienten mit Vorerkrankungen der Atemwege, Nieren oder des Herzens, Diabetes sowie einem geschwächten Immunsystem. Rauchen, hohe Blutfette sowie Bewegungsmangel erhöhen das Risiko zusätzlich.

Was die Keime im Organismus auslösen
„Die Viren können grundsätzlich jede Körperzelle befallen und lösen eine Entzündungsreaktion aus. Bei Vorerkrankungen greifen sie gerne diese bereits geschwächten Bereiche an“, so Prim. Wenisch. Wird beispielsweise der Herzmuskel angegriffen, führt dies zum Absterben der Muskelzellen und in der Folge zu einer verminderten Pumpleistung (Herzschwäche) bzw. in besonders schweren Fällen sogar zum plötzlichen Herztod. Auch Herzinfarkte und Schlaganfälle werden laut neuen Studien immer mehr mit einer Influenza in Verbindung gebracht. Tritt der Grippe-Erreger in die Blutbahn ein (systemische Infektion), aktivieren sich vermehrt die für die Gerinnung zuständigen Blutplättchen, und das Blut wird klebriger. Befinden sich an den Gefäßwänden bereits Kalkablagerung (Plaques), kann es zu Anschoppungen und dadurch zu Gefäßverengungen kommen. Ebenso sind die Influenza-Viren in der Lage, Gefäßentzündungen (Vaskulitis) auszulösen, wie der Experte erläutert.

Treten daher Symptome, etwa allgemeine Schwäche, Herzrhythmusstörungen (z. B. vermehrtes „Stolpern“), Luftnot oder Schmerzen in der Brust (wie auch bei einem Infarkt) auf, sollte umgehend der Arzt aufgesucht werden, um die Herzbeteiligung in einem frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln.

Risikofaktoren kennen und verringern
Wichtig wäre es laut Infektiologen, seine persönlichen Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, Diabetes, Bewegungsmangel, Rauchen) zu kennen und möglichst gegenzusteuern. Für gefährdete Personen wird die Influenza-Impfung besonders empfohlen. „Diese schützt nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch Menschen, die nicht geimpft werden können, etwa aufgrund eines geschwächten Immunsystems“, so Prim. Wenisch. Kinder zählen zu den größten Keimüberträgern, weshalb vor allem Großeltern gefährdet sind, sich zu infizieren. Die Impfung der Kleinen reduziert daher das Risiko ihrer Großeltern, an schweren Komplikationen einer Grippe zu erkranken oder gar zu sterben. „Wir halten uns vorwiegend in geschlossenen - im Winter meist zu trockenen und schlecht gelüfteten - Räumen auf, wo sich Viren besonders wohlfühlen und verbreiten“, gibt der Arzt zu bedenken. Ein weiterer Hinweis gerade für bevorstehende Weihnachtsfeiern: Alkohol und Schlafmangel schädigen das Immunsystem und erhöhen die Gefahr einer Influenza-Infektion zusätzlich.

Regina Modl, Kronen Zeitung

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