Gehaltsverhandlungen

Die Gewerkschafter drohen mit Betriebsversammlung

Salzburg
06.11.2019 07:00
„Was einem zu diesem Verhalten einfällt, darf man nicht sagen.“ So kommentierte Chefverhandlerin Anita Palkovich den Stand der aktuellen Gespräche über den Handelskollektivvertrag. 60 Betriebsräte hörten ihr in Salzburg zu – und ließen sich auf drohende Betriebsversammlungen kommende Woche einschwören.

Die Stimmung zwischen der Arbeitnehmervertretung und den Arbeitgebern am Verhandlungstisch muss eisig gewesen sein, da in der Wirtschaftskammer Wien: 100 Euro mehr Lohn, drei Freizeittage, 130 Euro Schuldgeld – mit diesen Forderungen stießen die Gewerkschafter bei den Handelskollektiv-Verhandlungen auf taube Ohren.

Im Kolpinghaus in Salzburg war die Atmosphäre am Dienstag umso hitziger. 60 Betriebsräte beklatschen die harte Kante, die die Wiener Chefverhandlerin Anita Palkovich zeigt. Die Salzburger ließen sich auf drohende Betriebsversammlungen einschwören.

Betriebsräte stehen hinter Gewerkschaft
Gewerkschafter-Chef Gerald Forcher: „Sollten die Arbeitgeber-Vertreter am nächsten Dienstag bei der dritten Verhandlungsrunde nicht einlenken, halten wir landesweit Betriebsversammlungen ab.“ Die Betriebsräte rissen die Hände in die Luft, verabschiedeten den Beschluss einstimmig.

Heißt: Die 35.000 Salzburger Handelsangestellten könnten schon nächste Woche ihre Arbeit niederlegen. Sollte auch das nicht helfen, denkt Forcher über Warnstreiks nach.

Das „abschätzige“ Verhalten mache solche Schritte zwingend. „Die Gegenseite war nur bereit, die 1,9 Prozent Inflationsrate anzuerkennen. Sie blockierte ein Gespräch über unsere anderen Forderungen“, sagt Michael Wörthner, Betriebsratsvorsitzender des Handelsriesen Lidl. Besonderer Aufreger in Salzburg: Eine Äußerung von Peter Buchmüller, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. „Er hat gesagt, Teilzeitarbeiter hätten keinen Arbeitsstress“, erzählt Palkovich.

Buchmüller fühlt sich missverstanden: „Ich meinte, dass Teilzeitkräfte ihren Stress in der Freizeit abbauen können, da braucht es nicht mehr freie Tage.“

Zwei Seiten, die sich wohl einfach nicht verstehen...

Christoph Laible
Christoph Laible
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