Pettnau

Schutzweg am Schulweg darf nach Kampf bleiben

Tirol
21.10.2019 09:00

In Pettnau hätten alle ungeregelten Schutzwege entlang der Bundesstraße entfernt werden sollen, da sie nicht rechtskonform waren. Das betraf auch jenen, den Kinder auf ihrem täglichen Weg in die Schule nützen, die „Krone“ berichtete. Der Aufschrei war dementsprechend groß, nun scheint man aber eine Lösung zu haben.

„Es ist ein enormer Erfolg“, sagt Bürgermeister Martin Schwaninger hörbar erleichtert. Was er damit meint: kleine Tafeln mit großer Wirkung. Seit kurzem nämlich darf man auf der Bundesstraße, die durch die kleine Oberländer Gemeinde führt, streckenweise nur noch 50 anstatt der vorher geltenden 60 km/h fahren.

„Schutzwege sind ein sensibles Thema“
Ein verkehrstechnisches Gutachten brachte die Geschwindigkeitsbegrenzung – und damit auch eine Lösung für die Schutzweg-Problematik, „die sehr sensibel ist“, wie Schwaninger sagt. Bis vor kurzem hieß es nämlich, ungeregelte Schutzwege auf der Bundesstraße müssen entfernt werden. Auch jene vor Kindergarten und Volksschule. Der Aufschrei in der Bevölkerung war groß – und doch sei man relativ machtlos gewesen, „der Beschluss kam vom Land, die Schutzwege waren nicht rechtskonform“, hieß es. Ungeregelte Schutzwege sind per Gesetz nur bis zu einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 55 km/h erlaubt.

„Langer Kampf und viel Druck“
„Das große Problem war der 60er“, erklärt Schwaninger, der umso dankbarer ist, dass „nach einem harten Kampf und mit sehr viel Druck“ die Geschwindigkeit reduziert wurde – ein Anliegen des gesamten Gemeinderats, wie er betont. Der Schutzweg auf dem Schulweg darf somit – angepasst – bleiben, „vergangene Woche gab es eine Begutachtung durch die Behörde“, schildert Schwaninger. Die Anpassung sei bereits in Planung. „Dasselbe gilt für den Schutzweg vor dem Gasthof Mellauner“, sagt der Bürgermeister. Pro Umbau rechne man mit Kosten zwischen 15.000 und 22.000 Euro.

Neue Querungshilfe
Indes wurde vor dem Gemeindehaus, wo sich auch der Kindergarten befindet, eine Querungshilfe gebaut. Die sei ohnehin nötig gewesen, da die Busse länger geworden seien und die Bucht an der Haltestelle nicht mehr groß genug gewesen sei, betont Schwaninger dazu.

Ein Wermutstropfen
Einen Wermutstropfen gebe es aber: Trotz der neuen Geschwindigkeitsbegrenzung lade die Straße aufgrund ihrer Länge und Breite immer noch viele zum Rasen ein. „Die Gemeinde könnte für 75.000 € einen Radarkasten anschaffen, die Bußgelder dürften wir aber nicht einnehmen, da es sich um eine Bundesstraße handelt“, erklärt der Bürgermeister. Dabei könne man das Geld, etwa für die Anpassung der Schutzwege, gut gebrauchen.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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