Wie im Film

Razzia: Russe flog Festplatten per Drohne aus!

Digital
16.09.2019 16:36

Die russische Polizei hat in den vergangenen Tagen rund 200 Razzien bei Oppositionellen durchgeführt. Einer von ihnen: Sergej Bojko, ein Mitglied der Partei von Oppositionsführer Alexei Nawalny. Doch der Politiker hatte eine Überraschung vorbereitet: Er flog Festplatten und USB-Sticks mit sensiblen Daten per Drohne aus, bevor die Einsatzkräfte seine Wohnung betraten.

10 Uhr vormittags. Lautes Klopfen an der Wohnungstür in Novosibirsk schreckt Bojko und seine Freundin auf. An der Tür: Maskierte Polizisten in Zivil mit dem Auftrag zur Hausdurchsuchung.

Bojko hält sie hin, schaltet seinen Anwalt ein, verlangt ein offizielles Dokument - und macht seine Drohne startklar. Er belädt sie mit Festplatten, USB-Sticks und SSDs und schickt die Daten durchs Fenster zu einem Freund.

„Evakuierung erfolgreich!“
Bojko hat ein Video der Aktion auf YouTube gestellt. Darin ist zu sehen, wie er - die Polizisten warten draußen, dass er ihnen die Tür öffnet - seine Drohne aus einem Hochhaus starten lässt und mitsamt den sensiblen Daten zu einem Unterstützer schickt. „Erledigt! Evakuierung erfolgreich, die Drohne hat ihr Ziel erreicht“, sagt Bojko, bevor er die Tür öffnet. Die Informationen auf den Datenträgern seien „sehr wichtig“ gewesen, sagt Bojko.

200 Hausdurchsuchungen in 40 Städten
Die Drohnen-Evakuierung war Resultat einer nach der Moskauer Kommunalwahl gestarteten Kampagne gegen Regierungskritiker, die zu rund 200 Hausdurchsuchungen in 40 russischen Städten führte. Offizielle Begründung: Geldwäschevorwürfe gegen den Oppositionellen Nawalny und seine Mitstreiter. Bei den Razzien wurden Computer und Handys konfisziert und Bankkonten eingefroren, berichtet die britische BBC.

Nach einem Tag nächste Razzia bei Bojko
Einen Tag nach der erfolgreichen Datenevakuierung per Drohne klopfte es wieder an Bojkos Tür. Für die Oppositionellen eine Racheaktion, weil er den Einsatzkräften am Vortag nicht sofort geöffnet und noch Daten evakuiert hatte. Der Nawalny-Unterstützer Leonid Volkov auf Twitter: „Dieses Mal haben sie es ernst gemeint und alles konfisziert. Am Tag davor wurde seine Wohnung nur halbherzig durchsucht.“

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