Wegen Parkdelikts:

Das sagt Grazerin, die in Griechenland festsitzt

Steiermark
01.08.2019 06:30

Maria (76) und Georg Agiris (78) aus Graz verzweifeln in ihrer griechischen Wohnung. Weil sie falsch parkten, hat die Polizei ihr Auto für 60 Tage aus dem Verkehr gezogen. Für 19. August haben sie die Heimreise gebucht. Ohne Wagen? Ein Horror! Die „Krone“ hat mit ihr gesprochen.

Kronen Zeitung“: Frau Agiris, dieser Urlaub muss für Sie wohl die Hölle sein.
Maria Agiris: Das können Sie laut sagen! Seit 25 Jahren fahren mein Mann - er ist gebürtiger Grieche - und ich nach Nea Kallikrateia, 40 Kilometer südlich von Thessaloniki, zu unserer Ferienwohnung. Es war immer schön.

Wie lange sind Sie schon in dem Ferienort?
Wir sind am 11. Juli mit der Fähre zur Halbinsel Chalkidiki gekommen. Das Auto, ein dunkelblauer Citroën Picasso, haben wir wie immer mitgehabt. Acht Tage lang war es ein unbeschwerter Urlaub.

Und dann?
Am 20. Juli sind wir abends in die Stadt gefahren, um zu essen. Das Auto habe ich an einer Stelle geparkt, wo es sicherlich niemanden gestört hat. Und wo kein Verkehrsschild steht.

Was ist dann passiert?
Wir sind gegen 20 Uhr aus dem Lokal gekommen und haben es erst gar nicht realisiert. Beim Auto waren die Kennzeichentafeln weg. Auf der Windschutzscheibe haben wir einen Strafzettel wegen Falschparkens entdeckt, datiert um 19.15 Uhr.

Zum Glück spricht ihr Ehemann griechisch.
Ja, aber genutzt hat das gar nichts. Wir sind sofort zur örtlichen Polizeistation. Dort hat man uns erklärt, dass das Auto eine Auffahrt für Behinderte blockiert hätte. Eine Geldstrafe müssten wir nicht bezahlen, dafür wird das Auto für 60 Tage beschlagnahmt. 60 Tage - das darf doch nicht wahr sein! Die Beamten haben uns gesagt, dass wir ja dagegen berufen könnten. Ich bin dann illegal mit dem Wagen ohne Kennzeichen zur Wohnung gefahren.

Haben Sie berufen?
Natürlich! Am nächsten Tag sind mein Mann und ich wieder zur Polizei. Ein Uniformierter hat mir ein Formular in die Hand gedrückt, mein Mann hat’s ausgefüllt. Daraufhin haben sie mir - der Pkw ist auf mich zugelassen - den Führer- und Zulassungsschein entzogen.

Sie hatten keine Chance?
Nein. Diese Polizisten waren stur und haben sich auf ein neues Gesetz berufen.

Wie ging es weiter?
Nur der ARBÖ hat uns geholfen. Wir haben ein Leihauto bekommen - vielen Dank dafür. Allerdings löst das nicht unsere Probleme.

Sie haben die Rückreise gebucht - ohne Auto?
Am 19. August geht die Fähre. Aber wie soll das klappen? Wir müssten mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zum Hafen, und von Venedig aus irgendwie nach Graz. Und das mitsamt dem Gepäck. Ich bin gehbehindert. Vor der neuerlichen Reise nach Griechenland, um zum Auto zu kommen, graust es mir jetzt schon. Wir warten täglich, ob nicht doch etwas Positives passiert. Aber die Zeit läuft.

Manfred Niederl
Manfred Niederl
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