Alt-Kanzler in Israel

Kurz: „Es geht um Sicherheit in Österreich“

Österreich
10.07.2019 18:48

ÖVP-Chef Sebastian Kurz ist am Mittwoch in Jerusalem vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu empfangen worden. „Hier erfährt man die Trends früher, als sie in Österreich ankommen“, zieht der Alt-Kanzler Bilanz seiner Reise: „In Israel bekommt man Einblick, Einschätzungen und Anregungen, wie es in dieser heiklen Region weitergeht, etwa in den Bereichen Iran, Migration oder Sicherheit.“

Kurz zu den Gesprächen mit Premier Benjamin Netanyahu und Sicherheitsminister Gilad Erdan sowie zu seinem Besuch bei der Polizeispezialeinheit Yaman, der „israelischen Cobra“: „Der Sieg über Daesh (der Staat des Terror-Kalifen) bedeutet nicht das Ende der Terrorgefahr. Die Fanatiker sind nicht verschwunden. Wofür und worauf müssen wir uns rüsten?“

„Europa hat Migration nach Libyen angelockt“
Kurz holte auch Israels Kenntnis über die Migrationsströme ein: „Wie läuft es weiter? Die Migrationszahlen steigen wieder und wir erleben in Europa einen politischen Kampf um die Positionierung in dieser Frage.“ Dazu bezieht der Alt-Kanzler eine klare Haltung: „Wer glaubt, dass es irgendwann keine Absicht mehr geben wird, nach Europa zu kommen, täuscht sich. Am schlimmsten trifft es die Menschen, die sich auf den Weg machen. Die Situation in den grausamen Flüchtlingslagern hat weniger Libyen zu verantworten als Europa, das den Eindruck erweckt, ein Kommen sei möglich. Europa hat die Migration nach Libyen angelockt.“

Vorwurf, nicht retten zu wollen, empört Kurz
Kurz äußert sich empört über den Vorwurf, Menschen nicht retten zu wollen: „Es ist geschmacklos, darzustellen, als sei man gegen Rettung. Die Frage ist einzig und allein, was passiert nach der Rettung?“

Migration schon südlich der Sahara stoppen
Im Gespräch mit Premier Netanyahu kamen beide zu dem Schluss: je offener die Grenzen, desto besser läuft das Geschäft der Schlepper. Auch Israel hat am Sinai das Problem mit illegaler Migration aus Afrika gehabt. Deshalb sei es am besten, die Migration aus Afrika schon am Südrand der Sahara zu stoppen.

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung, aus Israel

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