„Krone“-Stopplicht

Wutrede in Rom: Was Dominic Thiem vergessen hat

Tennis
18.05.2019 08:43

„Krone“-Sportchef Peter Frauneder schreibt in seinem Kommentar „Stopplicht“ über die Rückkehr von Zoran Barisic zu Rapid und die Wutrede von Dominic Thiem in Rom.

Rapid präsentierte am Freitag Zoran Barisic als neuen Sportdirektor. Jenen Mann also, von dem man sich vor drei Jahren als Trainer getrennt hatte. Ohne auch nur ansatzweise die fachliche Qualifikation des 48-Jährigen in Frage zu stellen, ist das als ziemlich eigenwillig zu erachten. Und die grün-weiße Klubspitze braucht nicht überrascht sein, wenn sogar grün-weiße Fans über sie einmal mehr verständnislos den Kopf schütteln.

Bei Tennis-Star Dominic Thiem ist das weit seltener der Fall. Fast nie sogar. Weil er im ganzen Lande geschätzt wird als großer Sportsmann. Als fairer Verlierer, der stets die Fehler zuerst bei sich selbst sucht.

Umso mehr verwunderte viele seine Reaktion nach dem bitteren Erstrunden-Aus in Rom. „Eine bodenlose Frechheit“, schäumte der Niederösterreicher dort.

  • Weil man ihn am Mittwoch während des Dauerregens neun Stunden auf der Anlage hatte warten lassen.
  • Weil er diese erst dann verlassen konnte, als sich auf den Straßen der Ewigen Stadt wegen des wenig später beginnenden Cupfinales zwischen Lazio Rom und Atalanta Bergamo bereits Megastaus bildeten und er etwa eineinhalb Stunden zum Hotel brauchte.
  • Und weil er zu allem Ungemach dann auch noch am Donnerstag das erste Spiel bestreiten musste.

Zweifelsohne alles weit entfernt von perfekter Organisation. Allerdings dürfte Dominic bei seinem Wutausbruch vergessen haben, dass sein Bezwinger Fernando Verdasco genau die gleichen Voraussetzungen hatte.

Ein wenig mag diese für Thiem völlig ungewohnte Reaktion auch an der Trennung von seinem langjährigen Trainer und Manager Günter Bresnik liegen. Der hätte ihm sicher eindringlichst davon abgeraten, öffentlich Dinge zu sagen, die nach Ausreden klingen.

Aber Vollprofis wie er sind nun einmal nicht so leicht zu ersetzen. Alleine deshalb, weil es in Österreich viel zu wenige davon gibt. Im Tennis genau wie im Fußball.

Peter Frauneder, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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