„Keine Wunderkinder“

Steirische Geschwister mit der Musi im Blut

Steiermark
05.05.2019 09:30
Was den Salzburgern ihr Mozart und den Genuesern ihr Paganini, das sind den Langenwangern die Geschwister Mißebner. Die Jüngste, Klara, ist mit zarten elf Jahren schon vierfache Staatsmeisterin auf der Steirischen Harmonika, eine ebenso virtuose wie feinsinnige Musikerin durch und durch. Mit ihren älteren Brüdern Felix (16) und Bruno (14) bildet sie ein unschlagbares Trio.

„Austria sucht den Volksmusikstar“ heißt das neue Format, mit dem die oststeirische Jodelkönigin Margret Almer die Jugend fördert. Im Februar fand, wie berichtet, die Vorrunde statt; die Hauptrunde steigt heute in Wolfsberg (Kärnten) und nächsten Sonntag in Krieglach (siehe Info unten).

ASDVS: Junge Langenwanger spielen um Titel mit
Im Starterfeld für den 12. Mai sind mit Felix, Bruno und Klara Mißebner aus dem Pretulgraben drei Langenwanger Jungstars, deren Ruf schon weit über die Steiermark hinausreicht.

Dass das Trio um nichts weniger als den Gesamtsieg mitspielt, steht für Szene-Kenner außer Frage. Hochbegabung setzt sich durch, so die einfache Rechnung. Und Hochbegabung scheint angesichts dieser Vollblut-Band noch untertrieben.

Die Knöpfe, die die Welt bedeuten
Gerade einmal fünf Jahre war Klara alt, als sie ihren großen Bruder Felix in die Trompetenstunde nach Krieglach begleitete. Musikschuldirektor Ludwig Gruber erinnert sich: „Ich hab’ ihr zum Spaß eine kleine Harmonika umgehängt, und sie wollte sie nicht mehr hergeben.“ Es passte einfach. Sechs Monate später wurde Klara österreichische Vizemeisterin auf den Knöpfen, die seither ihre Welt bedeuten. Vier Staatsmeistertitel und weitere Preise folgten.

Mit Kontrabassist Felix und Gitarrist Bruno bildet Klara ein Oberkrainer-Trio erster Güte, das schon dreimal Ensemble-Staatsmeister wurde und heuer im August auch beim großen Avsenik-Festival im slowenischen Begunje aufspielen soll. Mit Musiklehrer Ludwig Gruber und Papa Christian, selbst versierter Musikant auf Klarinette und Saxofon, stehen den Geschwistern Top-Betreuer zur Seite.

Felix, Bruno und Klara spielen ohne Druck
Dabei entwickelt sich das Trio ganz ohne Druck. „Wir haben unsere Kinder nie angetrieben“, betont Mama Astrid. „Eher müssen wir sie manchmal ein bisserl bremsen – und an ihre Schulaufgaben erinnern.“

Der Ansporn sei einfach die Liebe zur Musik, weiß die durchaus stolze Mutter. Vom viel zitierten „W-Wort“ will sie trotz der extremen Begabung nichts wissen: „Unsere Kinder sind keine Wunderkinder. Sie benehmen sich wie alle anderen, blödeln und raufen.“

Rasende Läufe oder doch lieber mit Gefühl?
Zum Beispiel auf dem hauseigenen Fußballplatz, auf dem Klara – sonst eine große Tierfreundin vor dem Herrn – gemeinsam mit den Nachbarskindern dem Ball hinterherjagt. Das geht fast so rasant wie ihre unfassbar klar und feinsinnig gezeichneten Läufe auf der Steirischen.

Dort, im Virtuosen, wo ihre Zuhörer nur mehr staunen können, fühlt sich die junge Musikerin am wohlsten, sagt sie. Wobei: „Die langsamen Lieder sind auch schön. Da ist mehr Platz fürs Gefühl.“

Hier ein Bericht vom Casting im Februar. Ab Minute 44 ist das Mißebner Trio zu sehen:

Hauptrunde: Heute in Wolfsberg, nächsten Sonntag in Krieglach
Die erste Ausgabe von „Austria sucht den Volksmusikstar“ wird heute in Wolfsberg und am 12. Mai in Krieglach fortgesetzt - und zwar, im Gegensatz zum Casting im Winter, öffentlich. Das Publikum wird gebeten, Handys mitzubringen: Televoting und Jury entscheiden gemeinsam über den Aufstieg der Beiträge ins Halbfinale, das am 15. September in Wolfsberg stattfindet. Neben dem Mißebner Trio rittern 33 weitere Gruppen um den Sieg.

Alle Details gibt’s auf www.asdvs.at.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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