krone.at in Paris

Botschafter: „Habe das ,Ave Maria‘ mitgesungen“

Ausland
16.04.2019 14:49

Paris am Tag nach der Katastrophe von Notre Dame. Die Stimmung ist gedrückt, die Straßen sind voller Menschen, Kamerateams aus der ganzen Welt haben Aufstellung genommen. Das vom Feuer zerstörte Wahrzeichen ist großräumig abgesperrt, nur wenigen gewährt die Polizei Zutritt zur Seine-Insel Île de la Cité. Unzählige internationale Kamerateams bauen für ihre Live-Einstiege auf. Noch immer ist die Feuerwehr präsent. Ob am Kran hoch oben oder unten auf der Straße, wo zig Einsatzfahrzeuge parken. krone.at ist vor Ort und spricht mit Parisern und Touristen. Trotz des Schocks sind sie voller Hoffnung.

Genau vis-à-vis der ikonischen Glockentürme knipsen Touristen Selfies - nur manche trauen sich, darauf zu lächeln. Eine gläubige Dame weint Tränen beim Anblick der Brandruine. Sie presst ihre Gebetskette an sich, als wollte sie Halt finden. Spontan formiert sich ein Trio und fängt an, Hymnen zu singen. Ein Moment wie am Montagabend, als Tausende zur Kathedrale im vierten Arrondissement strömten.

Botschafter sang „Ave Maria“ mit
Michael Linhart, österreichischer Botschafter in Paris, ist mitgegangen. Er beschreibt diesen besonderen Moment: „Der Menschenfluss ist immer größer geworden. Als ich angekommen bin, waren Tausende Menschen um die Notre Dame herum. Die Leute haben gebetet, gesungen und sich umarmt. Manche sind auch nur still dagestanden. Ich habe selber ,Ave Maria‘ mitgesungen.“

„Christentum ist tief verankert“
Monsieur Chappuis blickt erstaunt in die Menschenmengen, die immer mehr Platz auf den engen Seitenstraßen einnehmen. Ob ihn die große Anteilnahme überrascht? Nicht wirklich: „Frankreich spielt ja eine wichtige Rolle in der Welt. In der Praxis sind wir Franzosen nicht sehr religiös, aber eigentlich ist das Christentum tief verankert in unserer Gesellschaft.“

„Das Positive ist, dass die Menschen zusammenkommen und sich solidarisieren und der Wiederaufbau schon in Planung ist“, sagt Frau Eliane. Sie will optimistisch sein. Die Tragödie könne Gutes bewirken: „Obwohl wir Franzosen manchmal gespalten sind, hoffe ich, dass uns die Kathedrale wieder mehr Lebensfreude bringt.“ Rund 600 Millionen Euro stehen bereits für den Wiederaufbau bereit, eine internationale Spendenaktion ist angelaufen.

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