'Schlieri' geschlagen

Ammann holt sich die Skisprung-Kristallkugel

Sport
12.03.2010 22:40
Simon Ammann hat sich am Freitag als erster Schweizer den Gesamtsieg im Skispringer-Weltcup gesichert. Der 28-Jährige feierte in Lillehammer seinen achten Saisonsieg, den vierten im Weltcup in Serie, und ist am Sonntag im letzten Bewerb am Holmenkollen bei Oslo bei 203 Punkten Vorsprung auf Verfolger Gregor Schlierenzauer nicht mehr einzuholen.

Der Pokalverteidiger aus Tirol fühlte sich nach einer wochenlangen Schwächephase erstmals wieder fit und wurde nach Sprüngen auf 132 und 132,5 Meter nur 3,1 Punkte hinter Ammann (135/133,5) auch Tages-Zweiter. Er fing im Finale den Halbzeit-Spitzenreiter Adam Malysz ab. Der Pole verpasste damit seinen 39. Weltcupsieg, den ersten seit fast drei Jahren.

Ammann kam nach dem Doppel-Olympiasieg in Vancouver auch im Weltcup nochmals so richtig auf Touren, feierte Seriensiege und setzte sich deutlich von dem nicht fitten Schlierenzauer ab. "Victory" schrie es Ammann hinaus, nachdem er mit dem 16. Erfolg im Weltcup seinen ersten Gesamtsieg fixiert hatte. "Das ist ein fantastischer Tag. Ich hatte Extra-Motivation, das ist jetzt wirklich ein großartiges Gefühl", erklärte der vierfache Olympiasieger, dem angesichts der tollen Saison die Superlative ausgehen.

Lillehammer hat für Ammann besondere Bedeutung - da hat er am 2. Dezember 2006 nach fast fünfjähriger Unterbrechung seinen zweiten Weltcupsieg geschafft - und auch für Schlierenzauer. Der Stubaitaler hatte in der Olympiastadt von 1994 am 3. Dezember 2006 in seinem erst zweiten Weltcupbewerb den Premierenerfolg gefeiert.

Schlierenzauer wirkte trotz Niederlage gelöst
Obwohl er den Weltcup nicht erfolgreich zu verteidigen vermochte, wirkte Schlierenzauer in Lillehammer gelöst. Er spürt, dass der Weg zur Skiflug-WM, die er als Champion in Angriff nimmt, stimmt. "In Lahti und Kuopio war ich ziemlich angeschlagen, in Lillehammer hat es nun wieder gut zusammengepasst", meinte der 20-Jährige zufrieden. Es seien noch Kleinigkeiten in der Hocke zu verbessern. "Aber es ist ein gutes Gefühl, mit so knappem Rückstand Zweiter zu werden, wenn man noch große Reserven hat."

Den Bewerb auf der neuen Schanze in Oslo will Schlierenzauer als "Wettkampf-Training" nehmen und am Wochenende darauf auf dem weltgrößten Bakken in Planica seine Fliegerqualitäten ausspielen. Ammann sei jedenfalls ein würdiger Nachfolger, meinte Schlierenzauer. Es sei keine Schande, einem vierfachen Olympiasieger den Vortritt lassen zu müssen. "Simon war sehr konstant, hat eine starke Serie gezeigt und ist am Ende in der Form seines Lebens gesprungen."

ÖSV-Team einmal mehr mannschaftlich stark
Das Team von Cheftrainer Alexander Pointner präsentierte sich einmal mehr mannschaftlich stark, auf den Plätzen vier bis sechs rangierten David Zauner, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler. Aus dem Olympiasieger-Quartett fiel lediglich Wolfgang Loitzl (15.) etwas ab.

Der Steirer Zauner durfte sich über seine beste Weltcup-Platzierung freuen. "Die Sprünge gelingen mir sehr gut, ich taste mich heran, vielleicht klappt es in Oslo mit dem Podest", sagte der frühere Nordische Kombinierer, der erst vor dem Olympia-Winter zu den Spezialspringern gewechselt war und nach einer Verletzung in zehn Weltcupbewerben nie schlechter als Zwölfter war.

Ergebnisse vom Weltcup in Lillehammer

 1

AMMANN Simon 

SUI 

 135.0

 133.5

 274.5

 2

SCHLIERENZAUER Gregor 

AUT 

 132.0

 132.5

 271.4

 3

MALYSZ Adam 

POL 

 135.5

 127.5

 265.9

 4

ZAUNER David 

AUT 

 130.5

 130.0

 252.7

 5

MORGENSTERN Thomas 

AUT 

 129.0

 130.5

 251.8

 6

KOFLER Andreas 

AUT 

 122.0

 133.0

 241.2

 7

CHEDAL Emmanuel 

FRA 

 122.5

 131.5

 235.6

 8

ROMOEREN Bjoern Einar 

NOR 

 123.5

 126.5

 234.9

 9

KASAI Noriaki 

JPN 

 123.5

 129.5

 233.6

 10

STOCH Kamil 

POL 

 119.5

 130.0

 233.0

 14

FETTNER Manuel 

AUT 

 120.5

 128.0

 227.4

 15

LOITZL Wolfgang 

AUT 

 122.5

 127.0

 227.2

 17

KOCH Martin 

AUT 

 120.5

 126.5

 223.4

Stand in der Weltcup-Wertung


1.

AMMANN Simon 

SUI 

1549


2.

SCHLIERENZAUER Gregor 

AUT 

1346


3.

MORGENSTERN Thomas 

AUT 

899


4.

KOFLER Andreas 

AUT 

833


5.

MALYSZ Adam 

POL 

762


6.

LOITZL Wolfgang 

AUT 

731


7.

JACOBSEN Anders 

NOR 

541


8.

KOCH Martin 

AUT 

505


9.

AHONEN Janne 

FIN 

494


10.

KRANJEC Robert 

SLO 

489


15.

ZAUNER David 

AUT 

353


23.

THURNBICHLER Stefan 

AUT 

201


38.

INNAUER Mario 

AUT 

82


42.

MUELLER Lukas 

AUT 

71


47.

FETTNER Manuel 

d>

HAYBOECK Michael 

AUT 

54


77.

SCHABEREITER Florian 

AUT 

5

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(Bild: KMM)



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