Krisensitzung in Wien:

Autofahrer kommen nicht aus Welser Parkdeck raus

Das Schrankensystem beim Parkhaus in Wels hat Autofahrern schon viele Nerven gekostet.

(Bild: Wenzel Gerhard)

Es ist ein Pilotprojekt, das mittlerweile für Schmunzeln und Kopfschütteln sorgt: Das Parkhaus beim Welser Bahnhof. Auch ein halbes Jahr nach der Eröffnung läuft das Zufahrtssystem nicht rund. Weil immer wieder Autofahrer nicht mehr rauskommen (!) gibt es am Mittwoch eine Krisensitzung in Wien.

Regelmäßig läutet das Telefon im Welser Rathaus, weil verzweifelte Autofahrer das Parkdeck am Welser Bahnhof nicht mehr verlassen können. Wer nämlich nicht schon beim Kauf eines Zugtickets angibt, dass er später auch eine Parkkarte braucht, kann aus dem Parkdeck nicht mehr ausfahren, ohne 50 Euro zu zahlen. Dabei ist die Stadt gar nicht der richtige Ansprechpartner, sagt Bürgermeister Andreas Rabl. Die Stadt sei nämlich für die Verwaltung, sprich etwa die Reinigung und Schneeräumung, zuständig. Die ÖBB dagegen für das Zu- und Ausfahrtssystem.

Alle Beteiligten kommen zum Runden Tisch zusammen
Wer auch immer verantwortlich ist: Am 27. März treffen sich alle Beteiligten zu einer großen Sitzung in Wien. Dort wird über das Pilotprojekt am Welser Bahnhof, das später an mehreren Bahnhöfen in ganz Österreich (in ähnlicher Form) zum Einsatz kommen könnte, diskutiert. Neben einem Mitarbeiter der Stadt sind Vertreter der ÖBB , der Westbahn, des OÖ Verkehrsverbunds und auch der Schrankenbetreiberfirmen anwesend.

Rund 200 Personen zahlten eine Strafe
Übrigens haben bei geschätzt 10.000 Parkhauseinfahrten im Monat bisher knapp 200 Personen die Strafe von 50 Euro bezahlt – seit Jänner wird kontrolliert. „Verhältnismäßig ist das eigentlich nicht viel“, so Rabl, der die Missstände aber trotzdem beseitigen will. Immerhin: Jeder, der sich bei der Stadt gemeldet hat, weil er die 50 Euro hat zahlen müssen, aber nachweislich ein Bahnticket gehabt hat, das zur Gratisnutzung berechtigt, hat sein Geld zurückbekommen. Das wären von den 200 Personen rund 30 gewesen.