Urheberrechtsreform

Mehrheit der Europäer für faire Vergütung im Netz

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19.03.2019 06:05

In der Debatte um die Reform des EU-Urheberrechts ist die Mehrheit der Europäer dafür, dass Künstler und Kreative von Internetgiganten wie Google für die Nutzung ihrer Inhalte fair bezahlt werden. Das geht aus einer repräsentativen Befragung in acht EU-Ländern her.

In allen acht Staaten lag der Wert der Zustimmung für EU-weite Regeln, die die Vergütung von Künstlern und Urhebern für die Verbreitung ihrer Inhalte auf den Plattformen garantieren, bei rund 80 Prozent. Unter den teilnehmenden Ländern waren Deutschland, Frankreich, Italien und Rumänien; Österreich war nicht dabei.

Die repräsentative Erhebung wurde im Auftrag von der Initiative Europe for Creators erstellt, der 60 europäische Organisationen und Verbände von Künstlern und Kreativen angehören. Die Initiative unterstützt die umstrittene Urheberrechtsreform und sieht in dem Ergebnis ein „deutliches Signal“ dafür, dass das Europaparlament den neuen Regeln in der kommenden Woche zustimmen sollte.

Sorge vor Zensur
Die Reform soll das Urheberrecht ans Internet-Zeitalter anpassen. Allerdings steht vor allem Artikel 13 heftig in der Kritik. Er sieht deutlich mehr Pflichten zum Urheberrechtsschutz für Plattformen wie YouTube vor. Kritiker befürchten durch den möglichen Einsatz von Upload-Filtern, die Inhalte wie Videos und Fotos schon beim Hochladen auf Urheberrechtsverletzungen überprüfen und gegebenenfalls blockieren, jedoch Zensur. Für eine faire Vergütung von Künstlern und Kreativen sind allerdings auch die meisten Gegner von Artikel 13. Sie halten den geplanten Weg jedoch für den falschen.

Mehrheit der Befragten für stärkere Regulierung
Laut Umfrage sind viele Menschen außerdem der Ansicht, dass die EU große Internet-Firmen wie Google und Facebook stärker regulieren muss. 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass in den vergangenen fünf Jahren nicht genügend dafür getan wurde. 77 Prozent der Befragten gaben an, dass die Unternehmen nicht ausreichend besteuert würden. Die Einführung einer derartigen Sondersteuer auf EU-Ebene war vergangene Woche jedoch endgültig gescheitert, nachdem es bei einem Treffen der EU-Finanzminister keine ausreichende Zustimmung gab.

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