Ronaldo wird 34

CR7: Der Aufstieg zum berühmtesten Kicker der Welt

Fußball International
05.02.2019 13:14

Am 5. Februar 1985 um 10:20 Uhr im Krankenhaus Cruz de Carvalho in Madeira ist der berühmteste Fußballer der Erde geboren. Cristiano Ronaldo, der vierte Sohn einer Volksschulköchin und eines Gärtners, hatte einen schweren Werdegang. Der derzeitige Torschützenkönig der Serie A (im Video) wuchs unter heute bei ihm schwer vorstellbaren ärmlichen Verhältnissen auf.

Die Nachbarn von Cristiano Ronaldo in Madeira hassten Ronaldos Eltern und auch für den kleinen Sohn der Familie entwickelten sie nicht gerade warme Gefühle: Denn dieser kickte ununterbrochen den Ball gegen die Hauswand. Oft auch nachts. Nicht nur gegen die Wand, sondern auch manchmal gegen das Fenster. Und als dieses brach, rannte er weg und tat so, als ob er nichts damit zu tun gehabt hätte. Die Popularität der Familie Ronaldo hielt sich in Grenzen. Dies änderte sich schlagartig, als der Hauptstadtklub Sporting auf Ronaldo aufmerksam wurde. 

Alles ändert sich mit 12
Er war 12 Jahre alt und sagte seiner Mutter, er wolle den Traum verwirklichen, der beste Spieler der Welt zu werden. Dolores Aveiro, die Mutter von Cristiano Ronaldo, wollte, dass sein Sohn einen guten Eindruck in der Hauptstadt hinterlässt. Daher durfte Ronaldo in Lissabon nicht so erscheinen, wie er sonst immer herumlief, mit langen Haaren, schmutzigen Kleidern und kaputten Schuhen. Nein, am Vorabend seiner Reise ging er mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern nach Funchal um ein komplettes Set zu kaufen: Schuhe, Hosen und ein Hemd. So betrat er die beste Nachwuchsakademie des Landes.

Fußballerisch tat er sich schon viel früher hervor, mit drei Jahren kickte er schon, mit 8 war er schon eine feste Größe bei der Kindermannschaft von Andorinha, beim Klub, wo sein Vater Platzwart war. Mit 10 warb ihn Nacional Funchal ab, für 20 Trikots und zwei Bälle. Er schoss Tore am laufenden Band, der Ball klebte ihm an den Füßen, aber vor allem hasste er es, zu verlieren. Danach weinte er oft.

Kaum Spielsachen, kaum Freunde
Das war auch bei Sporting nicht anders. Er weinte während der ganzen Flugreise nach Lissabon. Der Teenager, der so arm war, dass er außer einem Fußball und einem Kinderwagen keine Spielsachen besaß, kam bei einem der Top-3-Vereine des Landes an und sein Leben veränderte sich völlig. Ronaldo teilte sein Zimmer mit drei anderen Kindern. Einer von ihnen wurde ein guter Freund: Fabio Ferreira. „Die Zimmer waren sehr einfach, es gab dort für jeden einen Schreibtisch, einen Schrank und ein Regal“, erzählte Ferreira der portugiesischen Zeitung „Sábado“ gegenüber. Ronaldos Regal war leer, das einzige, was er hatte, war ein Foto von seiner Mutter und seinen Geschwistern. Die Schulbücher lagen ungeöffnet herum. Er war ein extrem schlechter Schüler.

Der erste Unterrichtstag in Lissabon war für Ronaldo eine Katastrophe. „Hallo, ich bin Cristiano Ronaldo und ich komme aus Madeira“, sagte er mit einem eindeutig madeiranischen Akzent. Alle lachten, auch der Lehrer. Ronaldo war so verärgert, dass er sich einen Sessel schnappte und dem Lehrer drohte: Wenn er nicht sofort mit dem Lachen aufhört, dann wirft er ihm den Sessel an den Kopf. Es war das erste von mehreren Disziplinarverfahren, das folgte.

Vater Alkoholiker
Danach rief jeden Tag zu Hause an, und weinte, weil er so Heimweh hatte. Doch seine Mutter bestand darauf, dass er in Lissabon bleibt: Sie wusste, dass er und sein Fußball die einzige Hoffnung der Familie ist: Ihre Ehe mit Dinis, dem Vater von Ronaldo, stand aufgrund seines chronischen Alkoholismus kurz vor dem Aus. Ronaldo war der einzige in der Familie, der von der immer düstereren Situation seines Vaters nicht wusste.

Ronaldo trainierte auch an den Wochenenden, als alle anderen Akademie-Zöglinge nach Hause zu ihren Eltern fuhren, weiter. Er übte Schüsse und Freistöße. Seine Einsamkeit half ihm, viel Zeit mit Fitness verbringen zu können. Stundenlang mühte er sich ab und die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Er, das schmächtige, von vielen als „unterernährt“ bezeichnete Kind begann die Spiele, auch mit seiner Physis zu dominieren. Das fiel allen Trainern auf. Sein Aufstieg war unaufhaltbar: Innerhalb eines Jahres spielte er für die U16, U17, U18, B- und Kampfmannschaft von Sporting. Das ist bis heute portugiesischer Rekord.

Schock: Herzrhythmusstörung
Er hatte es nicht leicht. Sein 2005 verstorbener Vater war alkoholabhängig, sein Bruder Hugo musste eine Drogenentziehungskur machen (Ronaldo zahlte). Mit 15 stellte man bei ihm Herzrhythmusstörungen fest, wochenlang wusste er nicht, ob er mit dem Fußball weitermachen kann. Der Verein Sporting stand ihm und seiner Familie in dieser Zeit bei. Sie wussten, was sie an ihm haben.

2003 wurde Manchester United-bei einem Testspiel gegen Sporting auf ihn aufmerksam. Managerlegende Alex Ferguson wollte ihn als Nachfolger von David Beckham nach England holen. Er wurde noch besser, als sein Vorgänger. Er bekam sogar das sagenumwobene Trikot mit der Nummer 7. Wechselte er noch seinerzeit für 12 Millionen Pfund nach England, waren es nach dem Champions League-Sieg mit ManUnited 94 Millionen Euro, für die ihn im Jahr 2009 Real Madrid holte. 2018 nach weiteren vier (!) Champions-Leugue-Siegen und 5 Weltfußballer-Auszeichnungen wechselte er für 112 Millionen zu Juventus Turin. Der Rest ist, wie man so schön sagt: Geschichte.

Ständig im Rampenlicht
Privat hat er mittlerweile vier Kinder, Hunderte Millionen von Fans, und gilt als Frauenheld. Für viele ist er ein Anti-Held. Nicht nur für die Messi-Fans: Von einer Amerikanerin wird er mit Vergewaltigung bezichtigt. Als heranwachsender Jugendliche hatte Cristiano Ronaldo nie Erfolg mit den Mädchen. Er war eher schüchtern. Erstens wegen seiner Aussprache, die ihn von den anderen unterschied, zweitens, weil er weder Geld noch Markenkleidung hatte. Auch mit seinem eigenen Gesicht war er unzufrieden „Ich wollte keine krummen Zähne haben, keine Pickel und keine Spaghetti im Haar“, gestand er einst der Fernsehsendung „SIC“. Ob er mit dem heutigen Ronaldo tauschen würde?

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(Bild: KMM)



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