Morde und Propaganda

WhatsApp schränkt die Weiterleitungs-Funktion ein

Digital
22.01.2019 10:59

WhatsApp-Nutzer dürfen Nachrichten künftig nur noch an bis zu fünf Kontakte oder Gruppen weiterleiten. Die Regel, die zunächst in Indien eingeführt wurde, nachdem es zu Lynchmorden aufgrund von sich wie Lauffeuer verbreitenden WhatsApp-Gerüchten kam, gilt künftig weltweit. Anlass für die Neuerung bei WhatsApp ist der Kampf gegen Propaganda und Falschmeldungen.

Wie die britische TV-Anstalt BBC meldet, wurde die Maßnahme bei einem Event in der indonesischen Hauptstadt Jakarta angekündigt, wo im April gewählt wird. Ziel der Beschränkung sei der Kampf gegen Propaganda und politische Einflussnahme durch Gerüchte und Unwahrheiten, hieß es seitens WhatsApp.

Beschränkung war in Indien erfolgreich
In Indien, wo es die Beschränkung nach einer Reihe grausamer Lynchmorde wegen WhatsApp-Gerüchten schon länger gibt, zitieren lokale Medien den WhatsApp-Firmenblog. Dort heißt es, die halbjährige Testphase in Indien sei aus Sicht der Betreiber ein Erfolg gewesen und die Maßnahme werde nun global eingeführt, um die Zahl der weitergeleiteten Nachrichten weltweit zu reduzieren.

Durch die Beschränkung können Nutzer künftig 1280 Menschen erreichen - wenn sie ihre Nachrichten an fünf Gruppen weiterleiten, die jeweils maximal 256 Personen fassen können. Ohne die Beschränkung hätten WhatsApp-Nutzer ein Gerücht mit einem Schlag an fünfmal so viele Menschen verschicken können.

Facebook bemüht sich um Imagekorrektur
Die Maßnahme kommt in einer Zeit, in der der WhatsApp-Mutterkonzern Facebook wegen der Verbreitung politischer Propaganda massiv in die Kritik geraten ist. 2018 wurde bekannt, dass das Unternehmen Cambridge Analytica sich massenhaft Facebook-Nutzerdaten auf dubiosen Wegen beschafft hat, um mit dem daraus gewonnenen Wissen den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump mit gezielter Propaganda zu unterstützen.

Facebook ist seither um Imagekorrektur bemüht. Um den ramponierten Ruf des Unternehmens wieder glatt zu bügeln, hat man - offenbar ohne allzu großen Erfolg - in Fakten-Checker investiert und regelmäßig die Entfernung mutmaßlich propagandistisch genutzter Seiten gemeldet.

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