„Leben ist kaputt“

Auf schwangere Freundin eingestochen: Lebenslang!

Wien
17.01.2019 18:06

„Als ich ihn sah, hatte ich so eine Vorahnung, dass etwas Schlimmes passieren wird“, sagt das Opfer (34) jetzt beim Prozess in Wien. Und es war so: Mit Pfefferspray schlug ihr Ex-Freund den „Neuen“ in die Flucht und stach auf die Frau ein. 14-mal. Tötete das Ungeborene in ihr. Und sie fast.

Was der Öffentlichkeit im Gericht vorenthalten blieb, das sollte der Angeklagte zwingend sehen: den mit Narben verunstalteten Körper der Frau, die seit seiner Tat am 23. Juli 2017 ein Pflegefall ist. „Er hat mein Leben kaputtgemacht“, sagt sie. Blerim A. hatte vor ihrem Wohnhaus in Wien-Mariahilf auf sie eingestochen. „Ich schrie, ,Ich bin schwanger!‘“, berichtet sie. „Er stach weiter zu, auch in den Bauch. Es war alles voller Blut.“

„Ich hatte Angst vor ihm“
Schon in der Beziehung sei der vorbestrafte Angeklagte gewalttätig gewesen, eine Anzeige half nur kurz. „Es hat lange gedauert, bis ich den Mut hatte, ihm zu sagen, dass ich einen anderen habe“, erklärt die 34-Jährige. „Ich hatte Angst vor ihm.“ An Trennung habe sie zwar gedacht: „Aber dann weinte er, hat bei mir Mitleid ausgelöst.“

Und als sie ihm vom neuen Freund berichtete, versuchte er, sie zurückzugewinnen - auch mit Selbstmorddrohungen. Weshalb sie bis kurz vor der Tat im regen wechselseitigen Chat-Kontakt mit ihm geblieben sei.

Blerim A. leugnet eine Tötungsabsicht. „Eine Strafe muss folgen“, sagen seine Anwälte Nikolaus Rast und Mirsad Musliu, aber: „Er wollte nichts anderes, als sie leiden sehen. Das ist widerlich, abscheulich, aber kein Mordversuch.“ Gegen das Urteil, lebenslang, berufen sie sofort.

Silvia Schober, Kronen Zeitung

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