Drei Beispiele

Gut integriert in der neuen Heimat

Salzburg
06.01.2019 05:00
Drei Lebensgeschichten, drei „Neustarts“ in der Fremde: Wenn Kulturen aufeinanderprallen, funktioniert nicht immer alles reibungslos. Sie schaffen es mit viel Fleiß: Hassan aus Wals eröffnet ein Restaurant, Raman arbeitet als Rezeptionist in Kaprun und Amran hat sein eigenes Logistik-Kleinunternehmen.

Hassan musste in Syrien vor dem Krieg flüchten. Jetzt hat er Glück. Er traf Franz Hirnsperger, den früheren Vizebürgermeister aus Wals-Siezenheim. „Gezielte Integration, nur so kann es funktionieren“, meint Hirnsperger. Er ließ für die Familie von Hassan Dahrou in seinem eigenen Garten ein Holzhaus bauen und ist jetzt Bindeglied für sie – auf allen Ebenen. Die Kinder sind in den Schulen gut integriert, die Mädchen sogar als „Sternsinger aus dem Osten“ weit herum bekannt. Und Hassan half Hirnsperger beim Start in der Arbeitswelt. Er wollte weg von der Mindestsicherung, startete als Küchenhilfe und eröffnet jetzt direkt bei der Tankstelle an der B1 in Wals sein eigenes „Restaurant am Walserfeld“. „Die Gastronomie ist mein Traum“, sagt der frühere Schiffskapitän, der auch in der seiner Heimat Latakia kurz bevor erste Bomben fielen ein Restaurant aufsperren wollte.

Vom Kriegsflüchtling zum Rezeptionisten
Mit Fleiß Menschen überzeugen und Vorurteile ausräumen – das ist auch Motto von Raman (23), der im Pinzgau eine neue Heimat gefunden hat. „Er kann besser Deutsch als so mancher Pinzgauer“, meint Tina Widmann, die frühere Landesrätin, die sich jetzt sozial engagiert, mit Augenzwinkern. Nach der Lehre zum Hotelkaufmann arbeitet er jetzt als Rezeptionist im Alpenhaus Kaprun. Sein Rezept für Integration: „Mit den Leuten viel in Kontakt sein.“ In Syrien wurde er nach der Matura zur Armee einberufen und entschied sich dann zu flüchten.

Integrations-Botschafter aus dem Pinzgau hilft
Als Koordinator für den Integrationsfonds ist Bahri Trojer im Pinzgau und weit darüber hinaus wichtiger Ansprechpartner: „Es kann nur gelingen, wenn beide Seiten etwas dafür tun“, betont er, selbst ein gebürtiger Albaner. Und er erzählt dann gerne die Geschichte von seinem Eisstock, ein Sport, der ihm unbekannt war: „Früher nannten mich alle den Ausländer, ich habe dann den Eisstock gravieren lassen und war von dem Moment an der Bahri.“ Positive Geschichten sollen schwerer wiegen, als Probleme und Vorurteile.

Gut unterwegs ist auch Amran (36): Er kommt ebenso aus Syrien und hat jetzt in Elixhausen seine eigene Firma für Paketzustelldienste gegründet. Der Rest seiner Familie hat sich bis Schweden durchgeschlagen.

Sabine Salzmann

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