KH-Nord-Kommission

Das sagte der 95.000-Euro-Energetiker

Wien
19.12.2018 09:18

„Mit Esoterik hab ich nichts zu tun“, erklärte jener Mann, der sich das Legen eines „Schutzrings“ um das Wiener KH Nord 95.000 Euro kosten ließ, um, wie er sagt, „negative Energien aus dem Umfeld“ zu nehmen. „Ich kann mir durchaus ein bisschen auf die Schulter klopfen“, so Energetiker Christoph Fasching über seine Leistungen für den Bau des Spitals. „Ich möchte nicht wissen, wie viele Millionen man sich durch unsere Arbeit gespart hat“, gab er sich am Dienstag vor der Untersuchungskommission zum KH-Nord-Skandal überzeugt.

Seine Aufgabe sei es, das Bewusstsein zu bearbeiten und zu verändern - eben auch jenes von Unternehmen oder Projekten. Mit Esoterik habe das aber nichts zu tun, war Fasching bemüht, ein anderes Bild von sich selbst zu präsentieren und den tatsächlichen Dienst, den er für das Skandalprojekt in seinen Augen leistete, aufzuzeigen.

„Störfaktoren beseitigt“
Der viel zitierte und die Schlagzeilen füllende „Schutzring“ um die Skandal-Baustelle sei dabei vielmehr ein Nebenprodukt gewesen, ließ der Ex-Autohändler und NLP-Trainer wissen. Denn er habe mehrere Monate lang die Projektleitung beraten, begleitet und unterstützt. Auch galt es, etwaige „Störfaktoren zu beseitigen“.

Und das sei ihm auch gelungen, so ein überzeugter Fasching vor der Untersuchungskommission, denn immerhin seien seit Beginn seines Wirkens und Schaffens vor Ort auf vielerlei Ebenen Verbesserungen zu bemerken gewesen, etwa auf der Baustelle, auf der zuvor „Totalstillstand“ geherrscht habe. „Seit einem Jahr läuft es rund“, so der Energetiker, er habe „einen Teil dazu beigetragen“.

KAV will Auftragssumme zurück
Sein Honorar von 95.000 Euro sei jedenfalls üblich, meinte Fasching weiter. Die Auftragssumme Faschings möchte sich der Krankenanstaltenverbund jedenfalls wieder zurückholen. Auch rechtliche Schritte gelten als nicht unwahrscheinlich. So vermisst der KAV unter anderem eine Dokumentation der Leistungen. Dazu erklärte Fasching, er habe dem KAV ein 15-seitiges Angebot mit „klar definierter Leistung" vorgelegt sowie nach Abschluss der Arbeit auch ein Protokoll von 36 Seiten übermittelt. 

Fest steht: Der Fall rund um die Skandal-Baustelle KH Nord wird wohl noch längere Zeit beschäftigen.

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