Start geglückt

Sonde auf dem Weg zur Rückseite des Mondes

Wissenschaft
08.12.2018 08:44

China hat am Freitagabend die Sonde „Chang‘e 4“ zur Erkundung der abgewandten Seite des Mondes ins All geschickt. Eine Rakete vom Typ „Langer Marsch 3B“ mit dem Rover an Bord startete vom Weltraumbahnhof im südwestchinesischen Xichang. Bei einem erfolgreichen Verlauf der Mission wäre China die erste Raumfahrtnation, der eine Landung auf der Rückseite des Erdtrabanten gelänge.

Damit werde „ein neues Kapitel bei der Erkundung des Mondes“ aufgeschlagen, schrieb die staatliche chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, die auf ihrem Twitter-Account auch ein Video des Starts postete, nach dem Abheben der Rakete am Samstag um 2.23 Uhr Ortszeit (Freitag, 19.23 Uhr MEZ).

Sonde ist nach Mondgöttin benannt
Die Weltpremiere ist Teil von Pekings ehrgeizigem Raumfahrtprogramm. „Chang‘e 4“ soll die Rückseite des Mondes um den Neujahrstag herum erreichen. Dort soll sie wissenschaftliche Experimente vornehmen und das unberührte Terrain erforschen. Die Raumfahrzeuge des chinesischen Mondprogramms sind nach der Mondgöttin Chang‘e aus der chinesischen Mythologie benannt.

Die Landung dürfte schwierig werden, denn während die der Erde zugewandte Seite des Mondes viele flache Stellen zum Landen hat, ist die Rückseite des Erdtrabanten deutlich schroffer und bergiger. 1959 war es der Sowjetunion gelungen, die „dark side of the moon“ aufzunehmen und damit das Geheimnis um die „dunkle Seite des Mondes“ zumindest teilweise zu lüften.

Die Sonde muss nach ihrer Landung unter harten Bedingungen funktionieren. Während der Mondnacht, die 14 Tagen auf der Erde entspricht, sinken die Temperaturen auf bis zu minus 173 Grad Celsius. Während des Mondtages, der ebenfalls 14 Tage auf der Erde dauert, wird es bis zu 127 Grad warm. Die Instrumente müssen diesen Schwankungen standhalten und während der hellen Zeit genug Energie tanken, um die dunkle Zeit zu überstehen.

Teil eines ehrgeizigen Raumfahrtprogrammes
China hat weitere ehrgeizige Ziele in der Raumfahrt: Im kommenden Jahr ist der Start einer weiteren Sonde, „Chang‘e 5“, geplant, die Proben sammeln und zur Erde zurückbringen soll. Bis 2021 will Peking eine wiederverwertbare Trägerrakete entwickeln, die mehr Fracht transportieren kann als die NASA oder das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Außerdem plant China einen Stützpunkt auf dem Mond, eine bemannte Raumstation sowie ein Mars-Fahrzeug.

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