Migranten-Ansturm

Mexikaner fordern „Ende der Invasion“

Ausland
19.11.2018 06:36

Angesichts des Zustroms Tausender Migranten aus Mittelamerika kippt in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana langsam die Stimmung. Hunderte Mexikaner protestierten am Sonntag gegen die Ankunft von immer mehr Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala. Sie schwenkten mexikanische Flaggen und zeigten Transparente mit der Aufschrift „Nicht noch mehr Karawanen“ und „Nein zur Invasion“.

„Raus mit den Invasoren!“, forderte die Demonstrantin Celia Oaxaca. „Später stellt sich heraus, dass das Mörder sind. Es sind keine guten Leute. Und hier sind schon genug Menschen.“ Der Arzt Arturo Alba sagte bei den Protesten: „Sie wollen hierbleiben, sie fordern Lebensmittel und andere Dinge. Aber wir haben nicht die Mittel dafür. Wir bieten an, was wir haben, aber sie fordern immer mehr."

Die Demonstranten marschierten vor die Notunterkunft in der Sportanlage „Benito Juarez“, wo derzeit rund 2500 Migranten untergebracht sind. Die Polizei sperrte die Straße ab. Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen gewaltbereiten Demonstranten und Polizisten. Medienberichten zufolge war es bereits in den vergangenen Tagen zu Übergriffen auf Migranten gekommen. Steine und andere Gegenstände seien auf diese geschleudert worden.

Migranten danken Mexiko für „Essen und Dach über dem Kopf“
Weitere 3000 Migranten werden in den kommenden Tagen erwartet. Diese könnten in weiteren Sportanlagen untergebracht werden, sagte der Minister für soziale Entwicklung des Bundesstaats Baja California, Alfonso Alvarez Juan. Die Migranten aus Mittelamerika sind seit rund einem Monat auf dem Weg in die USA. Viele wollen dort Asyl beantragen. Die meisten fliehen aus Honduras und El Salvador, die zu den gefährlichsten Staaten der Welt gehören.

Um die Spannungen etwas abzubauen, kehrten am Sonntag einige Migranten die Straßen rund um die Sportanlage und räumten den Müll weg. „Das mexikanische Volk soll wissen, dass wir Honduraner dankbar sind“, sagte einer von ihnen bei einer Versammlung am Wochenende. „Danke, Mexiko, für das Essen, danke für das Dach über dem Kopf, danke für die Kleidung.“

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land zu lassen. Er sprach von einer „Invasion“ und ließ rund 5600 Soldaten an die Grenze verlegen, um die Menschen zu stoppen.

Zudem verschärfte Trump auch das Asylrecht. Eine vor Kurzem erlassene Anordnung sieht vor, dass Migranten, die über die „grüne Grenze“ in die USA gehen statt an offiziellen Grenzübergängen, kein Asyl beantragen dürfen und sofort abgeschoben werden.

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